Schüler des Gymnasiums Großburgwedel besuchen das KZ in Auschwitz
Die Schülergruppe wurde von zwei Geschichtslehrern des Gymnasiums für fünf Tage nach Polen begleitet, um sich über die Vergangenheit an historischem Schauplatz zu informieren. Im Zentrum stand die Besichtigung der beiden großen Gedenkstätten.
Jeweils vier Stunden verbrachte die Gruppe im ehemaligen Stammlager Auschwitz sowie im nicht weit entfernten Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Den Schülerinnen und Schülern ging die Besichtigung der Baracken und Lageranlagen sichtlich nahe – besonders deutlich wurde dies auf der Rampe, dem Ort der Selektionen nach der Ankunft der Deportierten im Lager, den der polnische Überlebende Wies?aw Kielar als "Anus mundi" bezeichnet hat. Die Eindrücke aus der Gedenkstätte konnten dann im Anschluss in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte durch Arbeit mit Foto- und Filmdokumenten bis in den späten Abend hinein vertieft werden.
Einblicke bot die Fahrt aber auch in jüdisches Leben und jüdische Kultur: Der glänzend geführte Besuch im jüdischen Zentrum von Auschwitz mit der Chewra-Lomdei-Mishnajot-Synagoge war für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der erste Besuch einer Synagoge überhaupt. Am letzten Tag rundete dann ein Besuch in Krakau mit einem Gang durch das jüdische Stadtviertel Kazimierz und die Fabrik Oskar Schindlers die Exkursion thematisch ab. Trotz der langen Anfahrt waren sich alle Teilnehmer am Ende einig: Diese Reise hat sich gelohnt und wird jüngeren Schülergenerationen empfohlen.
Dieses Fazit wird von der Schulleiterin Gesa Johannes unterstrichen: "Gerade an unserer Schule sind wir als Unterrichtende immer wieder als Persönlichkeit und Mensch gefragt und sollten über das ‚Nie-wieder durch Erinnerung‘ des Geschichtsunterrichts hinaus zu Antworten kommen. Dass das Erinnern an die Shoa über eine Vermeidung der Wiederholung der Barbarei hinausgehen muss, ist auch für unser Leben heute wichtig. Daher bieten wir allen Schülerinnen und Schülern in der gymnasialen Oberstufe eine Gedenkstättenfahrt zu den Konzentrationslagern in Bergen-Belsen und in Auschwitz/Birkenau (Polen) an und wehren uns heute gegen jede Form von Fremdenhass."