Bislang ist die Derbybilanz dieser Spielzeit für die TSG durchwachsen. Aus den fünf Spielen gegen Eintracht Hildesheim (19:19, 22:32), TSV Burgdorf (27:25, 27:29) und den HSV Hannover (18:19) konnten erst drei Punkte gewonnen werden. Ein Auswärtssieg in Misburg könnte diese Bilanz deutlich aufpolieren, nur zu gerne würde sich die Turnerschaft für die knappe Hinspielniederlage in heimischer Halle revanchieren. Am 10. Oktober 2015 war den fast 500 Zuschauern in der Sporthalle Auf der Ramhorst in Großburgwedel schwere Handballkost serviert worden. Beide Teams spielten unterirdisch, die Begegnung hatte kein Drittliganiveau und der HSV Hannover konnte als glücklicher Sieger beide Punkte mit auf die kurze Heimreise nehmen.
Seit dieser Zeit ist einiges passiert. Während die Turnerschaft nach dem Hinspiel vier Siege am Stück schaffte und bis auf Platz 3 der Tabelle klettern konnte, verlor der HSV Hannover vier Spiele in Folge. Danach hatten beide Mannschaften auch mit Verletzungssorgen und wechselnden Leistungen zu kämpfen und aktuell finden sie sich auf den Plätzen 9 (TSG) und 13 (HSV) wieder. Dabei sind dem HSV Hannover mit Stralsund und den Füchsen Berlin die beiden Teams auf den Abstiegsplätzen dicht auf den Fersen. Mit gerade einmal 16 Punkten müssen sich die Hannoveraner noch sputen und vermutlich mindestens vier der noch ausstehenden neun Partien gewinnen, um nicht noch auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Nach dem Weggang von Leistungsträgern und verminderten finanziellen Möglichkeiten war dem HSV schon vor Saisonbeginn klar, dass es keine einfache Saison werden wird. Trotzdem hat die Mannschaft von Trainer Stefan Lux das Zeug, die Klasse zu halten. Die Ergebnisse der letzten Wochen sind ein klarer Beweis dafür, dass der HSV an guten Tagen fast jede Mannschaft der 3. Liga Nord schlagen kann. Spiele wie die 24:38-Heimniederlage gegen die SG Flensburg/Handewitt II haben aber auch deutlich gemacht, dass es ganz anders geht.
Ähnlich ist die Situation auch bei der TS Großburgwedel, zwischen himmelhochjauchzend und zutodebetrübt war in dieser Spielzeit schon alles dabei. Trotzdem haben die Gäste bislang die bessere Saison gespielt und Großburgwedel geht als Favorit in das Spiel gegen Hannover. Die Marschroute von TSG-Trainer Jürgen Bätjer ist dabei eindeutig und lässt keine Interpretationen offen: "Wir fahren nach Hannover, um gegen den HSV zu gewinnen. Wir haben bislang eine gute Saison gespielt und schauen nach wie vor nach oben. Ein Blick auf die Abstiegsplätze kommt für uns nicht in Frage, Platz 6 zu erreichen wird nicht einfach, ist aber nach wie vor unser Ziel. Natürlich hat der HSV mit Riedel, Czok, Pille und Benckendorf routinierte Spieler in seinen Reihen und ist seit Jahren ein gestandener Verein in der 3. Liga. Das erkennen wir auch respektvoll an, in diesem Jahr sind wir aber besser und das wollen wir am Samstag auch zeigen. Wir können uns mit einem Sieg deutlich absetzen und erwarten eine Woche später den HSV Insel Usedom. Mit den beiden kommenden Spielen können wir die Weichen für ein erfolgreiches Saisonfinale stellen. Diese Aussicht ist verlockend, eine solche Chance können wir uns nicht entgehen lassen. Ich freue mich auf ein tolles Spiel. Stephan Lux und ich werden unser freundschaftliches Verhältnis für 60 Spielminuten auf Eis legen und von unserem Mannschaften vollen Einsatz einfordern."
Wie schon im Hinspiel sind auch am Sonnabend wieder die bewährten Tugenden gefragt. Emotionen, Leidenschaft, Moral und Einstellung müssen passen, wenn man im Derby erfolgreich sein will. Dabei geht die Turnerschaft Großburgwedel gestärkt in die Partie. Die letzten zehn Minuten der Begegnung gegen die Füchse Berlin, als ein Sechstorevorsprung noch aufgeholt werden konnte, haben der Mannschaft von Trainer Jürgen Bätjer gezeigt, dass man sich nie aufgeben darf und im Handball alles möglich ist. Diese Erkenntnis und vor allem der erste Punktgewinn im Jahr 2016 haben dem Team gut getan und Sören Kress & Co. gehen voller Motivation an die kommende Aufgabe. Der HSV Hannover will dagegen die Negativerfahrung vom letzten Wochenende vergessen machen. Beim Oranienburger HC konnte ein Vorsprung in den letzten 16 Minuten nicht über die Zeit gebracht werden. Der HSV verlor unglücklich mit 23:24.
Ein Blick auf die Statistik sorgt dabei für zusätzliche Motivation im Großburgwedeler Lager. In der gemeinsamen Zeit in der 3. Liga konnte die TSG erst ein Derby gegen den HSV Hannover gewinnen. Dieser Sieg (33:29) datiert vom 21.04.2012 und liegt damit fast vier Jahre zurück. Dies war zugleich auch das deutlichste Ergebnis zwischen beiden Teams. Drei Begegnungen wurden mit nur einem Tor entschieden und in zwei Derbys zwischen der TSG und dem HSV trennte man sich unentschieden. Somit ist für die Zuschauer auch am kommenden Samstag eine interessante und vermutlich auch spannende Begegnung vorprogrammiert. Anwurf des Derbys HSV gegen TSG ist am 27.02.2016 um 19:30 Uhr in der Sporthalle an der Ludwig-Jahn-Straße in Hannover-Misburg.