Die Dosis macht das Gift
Der deutsche Gewichtheber präsentierte im Rahmen der Lesungsreihe der Bücherei Großburgwedel nicht nur sein neu erschienenes Buch "Das Steiner Prinzip, Vom Schwergewicht zum Wohlfühl-Ich", sondern berichtete als Spitzensportler von seinen Erlebnissen als Olympiasieger und den damit verbundenen Erfahrungen, sein Körpergewicht zu kontrollieren.
Er packte das Publikum dabei von der ersten Minute an und betrat den Saal in einer Sumoringer-Verkleidung: "Warum ich das Kostüm anhabe? Damit sie mich erkennen", begrüßte er sein Publikum. Gebannt folgten die Zuschauer seinen Worten, als er davon erzählte, dass die Körperwahrnehmung veränderbar sei.
2008 zu den Olympischen Spielen in Peking brachte der damals 25-jährige Matthias Steiner rund 150 Kilogramm auf die Waage, "was ungefähr zwei handelsüblichen Waschmaschinen entspricht", kommentierte der Sportler sein Gewicht. Auf alten Bildern erkannte er sich selbst nicht wieder. Aber nicht immer war er so füllig gewesen, denn mit seinem Traum der stärkste Mann der Welt zu werden, nahm er innerhalb von drei Jahren 40 Kilogramm zu. Er hätte bewusst viel gegessen und sich dabei aber niemals als dick empfunden. Beim Anblick der alten Bilder sei ihm dann schwindelig geworden.
Nachdem er seinen Traum in Peking erfüllte, beschäftigte ihn mehr das Thema der Gewichtsreduktion. Dabei versetzte er seine Umwelt in Erstaunen und immer wieder wurde er nach dem "Geheimnis" gefragt. Er hatte es geschafft 45 Kilogramm abzunehmen, obwohl er seit dem 18. Lebensjahr nach einem verschleppten grippalen Infekt an Diabetes Typ 1 erkrankt ist. Matthias Steiner betonte, dass er bewusst abgenommen habe.
Er betonte, dass es hierbei wichtig sei, ein genau definiertes Ziel zu haben, das emotional aufgeladen ist und sich lohnt zu verfolgen. Außerdem sei es genauso wichtig, einen Anfang zu finden und sich nicht in Ausreden zu verlieren.
Im Anschluss an den eindrucksvollen und aufschlussreichen Vortrag, beantwortete er Fragen aus dem Publikum und verteilte signierte Autogrammkarten.