Von Beginn an waren die Spieler von TSG-Trainer Jürgen Bätjer im Spiel gegen den Tabellenletzten hellwach. Einstellung, Körpersprache und Einsatz stimmten bei den Gastgebern, Usedom konnte nur bis zum 3:3 mithalten. Dann kam der TSG-Express auf Touren. Torhüter Patrick Anders, der die ersten 30 Minuten zwischen den Pfosten stand, war ein sicherer Rückhalt und seine Vorderleute ließen kaum Chancen für den HSV Insel Usedom zu. Abwehrchef Lennart Carstens organisierte die Defensive gut, die beweglich und zugleich kompakt agierte. Nach zehn Minuten war eine 6:3-Führung der Turnerschaft herausgeworfen, die in der Folgezeit auf 9:4 ausgebaut werden konnte. Auch das Angriffsspiel der Gastgeber lief wie am Schnürchen. Kay Behnke, Steffen Dunekacke und Lennart Koch trafen mehrfach und immer wieder ging ein Raunen durch das Publikum, wenn schöne Kombinationen mit einem Torerfolg abgeschlossen werden konnten. Es lief schlichtweg rund bei der TSG und wenn Coach Jürgen Bätjer beim 18:9-Halbzeitstand etwas zu meckern hatte, war dies das Auslassen von einigen guten Einwurfmöglichkeiten.
Nach der Halbzeitpause wechselte die Turnerschaft komplett durch, Markus Hammerschmidt hütete jetzt den TSG-Kasten. Doch wer vermutet hatte, dass es jetzt zu einem Bruch im TSG-Spiel kommen könnte, sah sich getäuscht. Die TS Großburgwedel machte in Halbzeit 2 da weiter, wo sie in Halbzeit 1 aufgehört hatte. Usedom versuchte zwar alles und nahm zeitweise zwei Spieler in Manndeckung, Großburgwedel kümmerte dies jedoch wenig. Die TSG-Deckung stand weiterhin sicher und im Angriff wurde ein schönes Kombinationsspiel aufgezogen. Auch in Halbzeit 2 war bei den Gastgebern Tempospiel angesagt, viele Tore konnten aus der ersten und zweiten Welle erzielt werden. Für die heimischen Zuschauer war es ein Spiel zum Genießen, Usedom steckte jedoch nie auf und brachte die Partie mit Anstand zu Ende. Nach einer Dreiviertelstunde war die TSG mit 27:12 vorn und als Markus Hammerschmidt, der zwei Strafwürfe der Gäste vereiteln konnte, sechs Minuten vor dem Ende seinen Kasten verließ, lag Großburgwedel mit 33:16 vorn. Jetzt durfte Nachwuchskeeper Jan Schenkel ran und auch er reihte sich gut in eine sehr geschlossene Mannschaft ein. Im Angriff kamen alle Spieler zu Torerfolgen und neben den beiden Wilkenbrüdern Nils und Jannis (jeweils vier Tore) konnte erneut Kay Behnke und auch Erik Gülzow sowie Justin Magnus Behr überzeugen. Behnke war beim 36:20-Endstand mit sieben Toren erfolgreichster TSG-Schütze und zeigte ansteigende Form.
Auch TSG-Coach Jürgen Bätjer zog nach dem Spiel vor seiner Mannschaft symbolisch den Hut: "Kompliment an die Jungs, das war von vorne bis hinten toller Handball. Damit war nicht zu rechnen gewesen, immerhin hat Usedom vor sechs Wochen noch Potsdam geschlagen und sich danach auch gut verkauft. Wir waren von Anfang bis Ende Herr im Haus und haben viel ausprobiert. Bei uns gab es keine Ausfälle, Kay Behnke ist ein wenig herauszuheben, das war solide, ich hoffe, dass er da auch gegen andere Gegner weitermacht. Die Aufgabe gegen Usedom war keineswegs einfach. Wenn der abgeschlagene Letzte kommt, kann man auch verkrampfen. Wir sind heute aber über den Kopf gekommen und haben taktisch sehr gut gespielt. So was muss man erst einmal hinbekommen, das ist keine Selbstverständlichkeit und beweist einen professionellen Charakter. Derart geschlossen waren wir schon lange nicht mehr. Wir werden unter der Woche jetzt hart weiterarbeiten, in Bernburg erwartet uns am kommenden Samstag eine ganz andere Aufgabe."
TSG: Patrick Anders (1. bis 30. Minute), Markus Hammerschmidt (31. bis 54.), Jan Schenkel (55. bis 60.) – Lennart Carstens (1), Sören Kress (1), Jannis Wilken (4/4), Christian Hoff (2), Chris Meiser (1), Nils Wilken (4), Lennart Koch (3), Erik Gülzow (3), Kay Behnke (7/1), Steffen Dunekacke (6) und Justin Magnus Behr (4).