Jugendrotkreuzler treffen sich zum Wettbewerb
Was mache ich in einem Notfall? Wie versuche ich als Gruppe eine schwierige Aufgabe zu meistern? Oder worauf ist das Deutsche Rote Kreuz zurückzuführen? Dieses und weitere Aufgaben und Fragen hatten 14 Gruppen des Jugendrotkreuzes (JRK) aus dem nordöstlichen und nordwestlichen Teil der Region Hannover an diesem Wochenende bei ihren Wettbewerben zu meistern. Aus Burgdorf, Lehrte, Isernhagen, Otze aber auch Neustadt am Rübenberge und Garbsen kamen die Teilnehmer, die sich in den vergangenen Wochen intensiv auf diese Aufgabe vorberietet hatten. Als "Domizil" diente die IGS Lehrte in Hämelerwald, in der die Gruppen in den Klassenräumen auch übernachteten. Die Küchengruppe des DRK aus Isernhagen sorgte hierbei für die Verpflegung der insgesamt 170 Teilnehmer, Betreuer und Organisatoren.
"Erste Hilfe, Rotkreuz, sozialer Bereich und musisch-kultureller Bereich" hießen die vier Themengebiete, in denen die Teilnehmer im Alter von 6 bis 27 Jahren mit viel Spaß an der Sache im Wettbewerb standen. "Es geht hier nicht um Leistungsdruck oder die Kinder in Stressituationen zu bringen. Das gelernte wird spielerisch abgefragt, dabei gibt es auch kein ‚falsch‘ sondern Verbesserungsvorschläge", erklärt Christian Quade, Leiter des JRK Burgdorf, der zusammen mit der Burgdorferin Anke Bornemann die Wettbewerbe organisierte.
Es war aber schon interessant anzusehen, wie die Jugendrotkreuzler ihre Aufgaben meisterten. So war im Bereich "Erste Hilfe" ein Unfallszenario – den vier unterschiedlichen Altersstufen entsprechend – vorgegeben. Die Gruppe von jeweils 5 Mitgliedern mussten sich dann in der fiktiven Situation zurechtfinden. Beispiel: Eine Fahrradfahrerin hatte eine Fußgängerin von hinten angefahren, beide lagen am Boden, aufgerissene Hose, blutverschmierte Gesichter. Dann betraten die Jugendrotkreuzler die Szenerie: Personen ansprechen, fragen was passiert ist, Mut zusprechen, Verletzungen erkennen und die Erstversorgung beginnen. Und schließlich: Um Hilfe rufen. Beeindruckend war das Verhalten der Gruppen, die ruhig und besonnen damit umgingen, und spätestens als der markerzitternde Schrei "HILFE" eines Kindes zu hören war, war Realität und Übung nur noch schwer zu unterscheiden. Auch der danach abgesetzte "Notruf" wurde zwar simuliert, musste aber die notwendigen Informationen enthalten. Vor allem die Kleinsten zeigten bei der Erstversorgung der Unfallopfer ihre gänzlich unvoreingenommene Art und Weise: In einen Moment wurde noch gefragt "Wie heißen Sie denn?", im nächsten Moment wurde allerdings nach der Antwort gleich hinterher geschoben, "Keine Angst, das wird schon wieder, Hilfe ist unterwegs" und dabei leicht auf die Schulter geklopft.
Aber auch in anderen Bereichen galt es Punkte zu sammeln. bei den kleinen Aufführungen der Gruppen wurde beim "Bunten Abend" zum Motto "Verhext und zugezaubert" zwar auch um Punkte gekämpft, ebenso aber auch wieder viel gelacht. Schon bei den Prüfungen ging es darum, getreu dem Motto, mal auf dem Besen zu "fliegen", oder ein Walpurgisfeuer zu löschen.
Am Sonntag stand dann die Siegerehrung auf dem Programm. Im Bereich Nord-Ost gewann bei den 6- bis 9-Jährigen wie auch bei den 9- bis 12-Jährigen die Gruppen aus Krähenwinkel, bei den 12- bis 15-Jährigen wie auch 16- bis 27-Jährigen setzten sich die Gruppen aus Isernhagen durch. Im Bereich Nord-West setzte sich bei den 9- bis 12-Jährigen die Gruppe aus Neustadt durch, bei den 16- bis 27-Jährigen holten sich die Gruppen aus Berenbostel und Horst punktgleich den ersten Platz. Die Sieger dürfen nun im Juni am Bezirksentscheid teilnehmen, der vom 10. bis 12. Juni in Burgdorf stattfinden wird.