Sascha Schoder holt bei 3 Starts 3 Pokale nach Engensen
Im Vorjahr konnte er einen Doppelsieg mit der Suzuki Gladius aus der gleichnamigen "Trophy" einfahren, dieses Jahr ging es also darum den Titel nach Möglichkeit zu verteidigen. Darüber hinaus sollte auch die neue über 200 PS starke BMW S1000rr, mit der eigentlich Rennen zur Deutschen Langstrecken Challenge DLC bestritten werden, zeigen was sie auf dem 2,7 Kilometer langen Rundkurs im Bremerhavener Fischereihafen zu leisten vermag.
Bereits Freitagmorgen reiste das ganze Team, verstärkt durch Fishtown-Rookie Steven Bussemer #74 (Bussemer Rennsport) im Fischereihafen an. Freundlich begrüßt von Gastgeber Hinni Hinck und Team wurden Zelte, Busse und Wohnwagen vom zehn Mann starken Team aufgebaut. Die eingesetzten Motorräder wurden der technischen Abnahme vorgeführt, eine Streckenbegehung vorgenommen und viele alte und neue Bekannte begrüßt. "Das Fischereihafenrennen ist wie ein Magnet, es zieht Fahrer aus aller Herren Länder magisch an und fesselt sie für die Dauer des Rennes an sich." Schon im Dezember beginnt die Anmeldephase, nur wer Rennerfahrung mitbringt wird eingeladen und darf starten. Die Strecke ist vom Deutschen Motorsportbund abgenommen und jedes Jahr wird weiter an der Sicherheit der Strecke gearbeitet, um die Folgen von Stürzen möglichst zu minimieren.
Genau mit einem solchen sollte es mit der Gladius im Qualifying gleich losgehen. Der harmlose Vorderradrutscher mit anschließendem Strohballenkontakt blieb jedoch für Ross und Reiter fast ohne Folge, sodass die Gladius im Martinidesign mit der Startnummer 2 auch 2016 wieder auf der Pole stand. Auch mit der S1000rr lief es im Zeittraining ausgesprochen gut, sodass die knallbunte Bajuwarin mit der Nummer 194 auf Position 3 und damit erstmals in Reihe eins stand.
Montag früh: "Letzter Aufruf zum ersten Rennen der Supertwin 650!" schallte es durch die Lautsprecheranlage. Gefolgt von donnerschlagartigem Erwachen der Zweizylinder. Das erste von zwei Rennen stand an und es sollte ein Start-Ziel-Sieg werden. Nur einmal konnte Konkurrent Gorden Hensel das Feld für ein paar Meter anführen, wurde aber nach einem Verbremser eingangs der "Kutterkehre" wieder eingefangen. Zunächst aufatmen und dann Frenetischer Jubel bei Team und inzwischen zahlreich angereisten Freunden und Familie. Teil eins der Mission Titelverteidigung wurde gemeistert und Steven Bussemer fuhr als Rookie mal eben auf Platz 6 und damit in die Top Ten. Besser konnte es kaum laufen..
Nachdem das erste Rennen der Superbikes aufgrund einer Unterbrechung ausgefallen war, stand nun das Rennen der Königsklasse an. Hinter Lokalheld Thilo Günther auf Wunderlich BMW und dem 29-fachen Sieger Stefan Merkens auf Yamaha ging es nach Erlöschen der Startampel auf die erste Rechtskurve zu, in der sich Sascha Schoder als Dritter einsortierte. Die zwei Führenden fuhren jedoch dieses Mal in einer anderen Welt, also musste der 3. Platz manifestiert werden und das wurde er. Bis einige Runden vor Ende des Rennens Merkens wegrutschte und so der 2. Platz auf dem Podium geerbt wurde. Dritter wurde Apriliapilot Marco Klohoker. Auch dieses Mal gab es Partystimmung in der provisorisch vor dem "Kühlhouse" eingerichteten Box. Ein Rennen jedoch stand noch aus. Für Lauf 2 der Supertwins wurde noch ein neuer Reifen montiert, das Team checkte das Bike, literte den Tank aus und putzte jede noch so kleine Verschmutzung von der Verkleidung – nichts sollte dem Zufall überlassen werden.
Ampel aus – Blitzstart. Doch der Lokalmatador Tim Turowski kam mit seinem Bike noch etwas besser weg. Da dieser ein sehr schneller Fahrer ist, war allen klar, dass sofort ein Zeichen zu setzen war. Schoder verlegte seinen Bremspunkt noch weiter nach hinten und bereits eingangs der ersten Ecke zog er vorbei, beschleunigte in Richtung Hafenbecken raus, wurde von Tim Turowski gekontert. Erneutes Ausbremsen in die nächste Linkskruve, rausbeschleunigen in Richtung Schikane und endlich sortierte sich die pfeilschnelle rote SV hinter der Gladius ein. Mit dem neuen Hinterreifen konnte die Rundenzeit noch einmal um 2 Sekunden auf eine fantastische 1:34,2 gesenkt werden und somiit der Doppelsieg 2016 eingefahren werden.
Insgesamt der 4. Sieg im Fischereihafen war perfekt. Perfekt ist das richtige Stichwort. Perfekt funktionierte ab Freitagmittag einfach die ganze Crew, der Sascha Schoder nicht genug Dank entgegenbringen kann: "Ihr seid einfach nur Spitze!!!"