Von Schnecken und Dosentelefonen: Hör-Aktion in Grundschulen
"Wir sind damit eingestiegen, dass wir mit den Kindern mit verschiedenen Gegenständen und Instrumenten Geräusche erzeugt haben", berichtet Medizinpädagogin Dr. Angelika Illg vom Deutschen HörZentrum. Dann kam die Theorie: Wie funktioniert das Gehör? Was hat es mit der Schnecke im Ohr auf sich? Ein großes Modell diente als Anschauungsobjekt, ehe die Kinder selbst in einem Spiel die Aufgaben der verschiedenen Bestandteile des Ohres nachstellen durften. Weiteres Programm des Vormittags: Dosentelefon bauen, Gehörschutz und Kopfhörer testen, Hörgeräte kennen lernen und schließlich Ocean-Drums und Röhrentrommeln basteln. Unterstützung gab es von Auszubildenden der Firma Sennheiser, die auch das notwendige Material zur Verfügung stellte.
Das Konzept stammt aus der gemeinsamen Feder von Sennheiser und dem Deutschen HörZentrum. "Beide Institutionen beschäftigen sich unter anderem auch damit, Wissen weiterzugeben", sagt Dr. Angelika Illg vom Deutschen HörZentrum. "Die Grundschüler sind unsere Zukunft. Sie müssen gerade in diesem Alter lernen mit ihren persönlichen Ressourcen sensibel umzugehen, da nicht alles am Körper reparabel ist. Hören hat großen Einfluss auf unsere Gesundheit. So werden wir mit den Kindern auch einen Blick in die Welt von hörgeschädigten Kindern werfen." Die Sensibilisierung für das Thema Hören schärfe die persönliche Wahrnehmung und den Umgang mit dem Gegenüber, betont die Medizinpädagogin. "Wir unterstützen das Projekt sehr gerne, denn als Audiospezialist wissen wir sehr genau, worauf es beim Thema ‚Hören‘ ankommt und teilen dieses Wissen gerne mit den Schülern. ‚Sound‘ kann auf einzigartige Weise unsere Emotionen beeinflussen, wie beispielsweise auf einem Konzert. Diese Erfahrung anhand von Experimenten für die Schüler erfahrbar zu machen ist eine tolle Aufgabe", so Stefanie Mehlbauer, Manager Vocational Training bei Sennheiser.
Andrea Grunwald-Seitz, Leiterin der Grundschule Bissendorf, begrüßte das Projekt ebenfalls: "Es ist toll, dass die Kinder die Möglichkeit bekommen, mit unterschiedlichen Materialien zu agieren und auf diese Weise das Thema Hören im besten Sinne begreifen können." Klassenlehrerin Birte Niehus sagt: "Die Sternenklasse hat sich sehr über das kooperative Angebot gefreut. Auch für Grundschulkinder ist es wichtig zu wissen, dass man auf sein Gehör achten muss."
Den Anstoß für das Grundschulprogramm hatte die Hörregion unter der Leitung von Nils Meyer von der Region Hannover gegeben: "Die Hörregion ist ein Vernetzungsprojekt. Unser Ziel ist, Akteurinnen und Akteure aus der Region Hannover zusammenzubringen, die sich mit dem Thema Hören beschäftigen, damit aus dieser Zusammenarbeit etwas Neues entsteht – so wie dieses Programm an Grundschulen", erklärt Meyer. "Wir bündeln Kräfte, um gemeinsam das Thema Hören in den Fokus zu rücken. Der Hörsinn ist wesentlich, um an Gesellschaft, Bildung, Kultur und Kommunikation teilzuhaben. Deshalb ist es wichtig, auf sein Gehör zu achten. Je eher ein Mensch das lernt, umso besser."
In der Region Hannover gibt es eine deutschlandweit einzigartige Vielfalt von herausragenden Unternehmen, Einrichtungen und Initiativen rund um Schall, Klang und Akustik – in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit, Bildung und Kultur. Auf dieser Basis entwickelt die Region Hannover die neue Marke und das neue Netzwerk Hörregion, mit der Absicht, auf den Hör-Sinn in seinen verschiedenen Facetten aufmerksam zu machen, für gutes Hören zu werben und den Standort Region Hannover zu stärken.
Weitere Informationen über Idee, Projekte und Veranstaltungen der Hörregion unter www.hörregion-hannover.de.