BurgwedelRegion Hannover
Der deutsche Angriff auf Polen
Die ersten Personen, die die deutsche Wehrmacht und die Sicherheitsorgane im Zuge der Besatzung Polens internierten, deportierten und ermordeten, waren so genannte Aufständische. Darunter verstanden die militärischen und zivilen Dienststellen die gesamte polnische und jüdische "Intelligenzija", d.h. nicht nur die staatliche, sondern auch die gesellschaftliche und religiöse Elite. In den Fokus der Verfolgung gerieten darüber hinaus Personen, die als "Deutschenhasser" galten: in der Zwischenkriegszeit Zugewanderte und "rassisch Minderwertige". In ihrem Vortrag "Der deutsche Angriff auf Polen" am Donnerstag, 1. September 2016, 19 Uhr, im Haus der Region, Hildesheimer Straße 18 in Hannover, verdeutlicht Dr. Alexa Stiller, wie diese Verfolgungsmaßnahmen mit den deutschen Annexions-, Germanisierungs- und Siedlungsinteressen zusammenhingen. Welche Formen der Massengewalt die verschiedenen deutschen Akteure (Militär, Einsatzgruppen, Zivilverwaltung, Hilfspolizei/"Volksdeutsche" und weitere) anwendeten, warum die frühen Massenerschießungen beendet wurden und welche Konsequenzen daraus für die weitere deutsche Besatzungsherrschaft erwuchsen, sind weitere Vortragsschwerpunkte. Außerdem der weitere Verlauf der deutschen Besatzungs- und Gewaltpolitik während des Zweiten Weltkrieges.
Dr. des. Alexa Stiller ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte in globaler Perspektive am Historischen Institut der Universität Bern. Derzeit bereitet sie ihre Dissertation "Germanisierung und Gewalt: Nationalsozialistische Volkstumspolitik in den polnischen, französischen und slowenischen Annexionsgebieten, 1939-1945" zum Druck vor. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen unter anderem die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus, die Nürnberger Prozesse und Gewaltgeschichte in vergleichender Perspektive.
Der Eintritt ist frei.