HSG Burgwedel verliert das Derby in Hildesheim erst in der Schlussphase
1.359 Zuschauer in der gut gefüllten Hildesheimer Sparkassenarena wollten sich die Heimspielpremiere der Eintracht nicht entgehen lassen und sorgten im Derby gegen die HSG Burgwedel für einen tollen Rahmen. Nach anfänglichem Abtasten und einem 2:2 nach fünf Minuten war Burgwedel in der Folgezeit das spielbestimmende Team. Eintracht fiel in der Anfangsphase nicht viel ein, das Spiel der Gastgeber wirkte pomadig und ideenlos. Die HSG spielte dagegen frech auf und vor allem Niklas Ihmann auf Halbrechts konnte immer wieder erfolgreich einnetzen. Es wurde ruhig in der Sparkassenarena und die Gäste aus dem Norden Hannovers setzten sich bis zur 10. Spielminute auf 6:2 ab. Eintracht Coach Gerald Oberbeck nahm früh seine erste Auszeit und versuchte das Spiel seiner Mannschaft neu zu ordnen. Dies gelang jedoch nur in Ansätzen. Die HSG war beim 8:5 nach einer Viertelstunde und auch beim 11:8 nach 20 Minuten noch deutlich vorn. Das Burgwedeler Spiel war beweglicher und war von einer höheren Kreativität geprägt. Eintracht versuchte es immer wieder mit Bodenpässen an den Kreis, die HSG-Abwehr war aber auf der Hut und auch Torhüter Patrick Anders bekam mehr zu fassen als sein Gegenüber Jakub Lefan. Kurz vor der Halbzeit versäumten es die Gäste mit einem Vorsprung in die Kabine zu gehen. Die letzten 150 Sekunden gehörten der Eintracht, die zum Seitenwechsel von 13:12 erstmalig in Führung gehen konnte.
Den ersten Höhepunkt in Halbzeit 2 stellte die rote Karte gegen Maurice Herbold dar. Für den Burgwedeler Shooter war die Partie nach der dritten Zeitstrafe in der 34. Minute beendet. Er schien übermotiviert zu sein und ließ sich immer wieder provozieren. Auch wenn die dritte Zeitstrafe für Herbold sicherlich zu hart war, musste HSG-Trainer Jürgen Bätjer nun improvisieren. Das gelang gut, die HSG ließ sich nicht einschüchtern und war über Sören Kress, Tim Zechel und Christian Hoff, der für Herbold gekommen war, erfolgreich. Beim 19:19 nach 44 und beim 21:20 nach 50 Minuten war die Burgwedeler Welt noch in Ordnung. Allerdings versäumten es die Gäste in dieser Phase in Führung zu gehen. Die Wilken-Brüder Nils und Jannis, die in Halbzeit 1 über Außen noch getroffen hatten, scheiterten jetzt immer wieder an Jakub Lefan und auch Chris Meiser und Tim Zechel ließen gute Einwurfmöglichkeiten der HSG ungenutzt. Die Eintracht war jetzt zur Stelle und nutzte die Schwächeperiode der Burgwedeler konsequent aus. Fünf Minuten vor dem Ende lagen die Gastgeber beim 25:20 vorn und die Gäste konnten das Blatt nicht mehr wenden. Der HSG gelang bis zum 23:28 Endstand nur noch ein wenig Ergebniskosmetik. Eintracht Hildesheim konnte den zweiten Saisonsieg feiern, Burgwedel hat jetzt 2:2 Punkte auf dem Konto.
HSG Trainer Jürgen Bätjer haderte nach der Begegnung ein wenig mit den letzten Spielminuten: "Schade, hier war heute sicherlich mehr drin, wir haben lange Zeit das Spiel bestimmt und der Eintracht bis zur 50 Minute Paroli geboten. Spielerisch fand ich uns sogar besser, am Ende zählen aber nur die erzielten Treffer. Der Sieg für Hildesheim geht in Ordnung, Glückwunsch an die Eintracht. Wir haben in den entscheidenden Phasen zu viele gute Möglichkeiten vergeben und uns selbst um den Lohn der Mühen gebracht. Auch die rote Karte gegen Maurice Herbold kam für uns zu früh. Ich hatte kaum Alternativen und musste die zweite Hälfte mit sieben Feldspielern durchspielen. Für uns ist die Niederlage aber kein Beinbruch, in Hildesheim kann man verlieren. Ein großes Kompliment geht heute an Niklas Ihmann, der sich in den letzten Monaten toll entwickelt und heute ein starkes Spiel gezeigt hat. Wir schauen nach vorn. 2:2 Punkte gehen für uns in Ordnung, nächste Woche kommt der Aufsteiger Hanau, da wollen wir zu Hause gewinnen."
HSG Burgwedel: Patrick Anders – Sven Mevissen – Sören Kress (3), Jannis Wilken (2), Christian Hoff (3), Chris Meiser (1), Nils Wilken (3), Erik Gülzow, Niklas Ihmann (6), Maurice Herbold (1), Justin Magnus Behr und Tim Zechel (4).