Die HSG Burgwedel muss sich gegen Dresden knapp geschlagen geben
Die Gäste hatten den besseren Start und lagen schnell mit 3:0 in Führung. Die Gastgeber brauchten ein wenig, war dann aber auch im Spiel und konnte nach Toren von Maurice Herbold und Tim Zechel (2) zum 3:3 ausgleichen (9. Minute). Nachdem Steffen Dunekacke für die Gastgeber zum 4:3 getroffen hatte, gelang Elbflorenz ein 4:0-Lauf. Die Sachsen waren nach 20 Minuten mit 7:4 vorn. In dieser Phase ließ die HSG zwei Strafwürfe ungenutzt. Maurice Herbold und Christian Hoff scheiterten an Marcel Balster im HC-Tor. Auch vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff hatte die Dreitoreführung für Dresden (7:10) Bestand. Die Hausherren ließen zu viele Chancen ungenutzt und scheiterten aus guten Wurfpositionen immer wieder am Dresdener Torhüter. Der HC Elbflorenz war jetzt zur Stelle und zog bis zur Pause gar auf 12:7 davon. Beide Mannschaften zeigten eine sehr gute Defensivarbeit, nur sieben Tore in Halbzeit 1 waren bei Burgwedel aber einfach zu wenig.
Nach dem Wechsel hatte die Fünftoreführung der Gäste bis zur 45. Spielminute Bestand. Maurice Herbold und Sören Kress trafen jetzt für Burgwedel, bei den Gästen konnte sich immer wieder Nils Kretschmer auszeichnen. 10:15, 12:17 und 14:19 waren die Zwischenstände, bis Tim Zechel zehn Minuten vor dem Ende auf 16:20 verkürzen konnte. Jetzt setzte Burgwedel alles auf eine Karte und ging volles Risiko. Patrick Anders kam für Sven Mevissen zurück in das HSG-Tor und nagelte seinen Kasten für mehrere Minuten zu. Maurice Herbold (2) und Erik Gülzow trafen für die HSG und fünf Minuten vor dem Ende waren die Hausherren beim 19:21 wieder dran.
Die Partie ging jetzt in die entscheidende Phase und der HC Elbflorenz wankte. Zum Leidwesen beider Trainer, aller Spieler und auch der Zuschauer sorgten die beiden Schiedsrichter immer wieder für Kopfschütteln. Eine klare Linie war nicht zu erkennen und viele Entscheidungen waren höchst umstritten. Nachdem Sören Kress den 20:22-Anschluss erzielen konnte, hatte Maurice Herbold frei vor dem HC-Tor die Gelegenheit, auf einen Treffer zu verkürzen. Er scheiterte jedoch an Henrik Ruud Tovas, der kurze Zeit später auch eine weitere hundertprozentige Gelegenheit von Sören Kress zunichtemachte. Der hohe Favorit aus Dresden wankte, fiel aber nicht. Der Gast brachte einen knappen 23:21-Vorsprung über die Zeit und setzte seine Siegesserie fort. Die HSG musste die erste Heimniederlage dieser Saison quittieren und ärgerte sich am Ende über zu viel ausgelassene Chancen. Mit etwas mehr Glück wäre gegen das Spitzenteam aus Sachsen durchaus ein Punkt drin gewesen.
HSG-Trainer Jürgen Bätjer beurteilte nach dem Spiel die Leistung seiner Mannschaft zwiespältig: "Obwohl wir toll gekämpft haben und noch mal zurückgekommen sind, stehen wir am Ende mit leeren Händen da. An der Abwehr hat es heute nicht gelegen. Unsere Defensive war super, bei nur 23 Toren gegen ein Topteam wie Dresden gibt es nichts zu meckern. Der Angriff hat heute den Unterschied gemacht. Unsere Chancenauswertung war schlecht. Wir lassen mehr hundertprozentige Chancen als der Gegner liegen, treffen kaum von außen und verwerfen auch noch drei Siebenmeter. Gegen eine sehr kompakte und stabile Deckung wie Elbflorenz, die kaum etwas zulässt, muss man besser treffen, um Erfolg zu haben. Darüber hinaus entwickeln wir über die rechte Seite zu wenig Druck. Mich ärgert heute aber vor allem das erneute Auslassen der Strafwürfe. In den letzten vier Spielen haben wir 12 Siebenmeter nicht ins Tor bekommen. Das ist eine unterirdische Quote. Positiv anzumerken ist neben unserer Defensive die zweite Halbzeit. Da sind wir ans Limit gegangen und haben auf Augenhöhe gespielt. Das muss für die nächsten Spiele unser Maßstab sein."
HSG Burgwedel: Patrick Anders (1. – 35. und 50. – 60. Minute), Sven Mevissen (36. – 49.) – Sören Kress (3/2), Christian Hoff, Chris Meiser (1), Nils Wilken (1), Erik Gülzow (2), Maurice Herbold (9/3), Kay Behnke, Jannis Wilken, Steffen Dunekacke (1), Justin Magnus Behr und Tim Zechel (4).