Hannover als "europäische Talentschmiede" ausgezeichnet
"Einer der Gründe für die Auszeichnung ist, dass wir anhand der ausgewerteten Projekte und Maßnahmen der Fachkräftesicherung besonders aktiv sind, uns um die bestehenden Fachkräftepotenziale zu kümmern. In diesem Teilindex sind wir sogar auf Platz vier", berichtet Alexander Skubowius, Leiter des Fachbereichs Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover, aus dem spanischen Bilbao, wo die Ergebnisse des "European Cities Talent Competitiveness Index" am 13. und 14. Dezember vorgestellt wurden.
Die Region Hannover hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Projekten zur Gewinnung und Entwicklung von Fachkräften auf den Weg gebracht und investiert pro Jahr insgesamt rund 1,8 Millionen Euro in die Aktivitäten der Beschäftigungsförderung.
Besonders gut schneidet die Region Hannover laut ECTCI beim Übergang von Schule in Beruf, Ausbildung und Hochschule ab. Beispiele: Mit dem Ausbildungsportal Azubi21 bietet die Region gemeinsam mit 21 Kommunen eine zentrale Plattform für Praktikums- und Ausbildungsplätze. An 23 Schulen in der Region Hannover beraten Ausbildungslosten Schülerinnen und Schüler beim Übergang in Ausbildung und Studium. Das Gemeinschaftsprojekt mit der Agentur für Arbeit ist bundesweit einmalig. "Diese Angebote haben große Strahlkraft im gesamten niedersächsischen Raum und führen zu guten Übergangsquoten – immer mehr junge Menschen gehen direkt von der Schule in die Ausbildung über", betont Ulf-Birger Franz.
Das Jobstarter-Projekt "Umsteigen statt Aussteigen" entwickelt und erprobt neue Maßnahmen und Modelle zur beruflichen Ausbildung und Fortbildung von Studienabbrechern. Zwei Mitarbeiterinnen in der Beschäftigungsförderung sind direkte Ansprechpartnerin für Studierende, die sich beruflich neu orientieren wollen.
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik: Nachwuchssicherung in den so genannten MINT-Berufsfeldern ist ein weiterer Schwerpunkt der Beschäftigungsförderung. Beispielhafte Projekte sind das Roberta Region Zentrum Hannover und die Roboter Fabrik, die ein integriertes und durchgängiges Ausbildungsangebot schaffen und den Brückenschlag von der Schule in die (Robotik-)Ausbildung unterstützen soll.
Auch berufliche und betriebliche Förderung von Frauen in der Region Hannover zielen die Aktivitäten der Beschäftigungsförderung ab. Darunter fallen nicht nur die Angebote der Koordinierungsstelle Frau und Beruf, sondern zum Beispiel auch das Projekt "Back2Job – Ingenieurinnen gesucht", das im April gestartet ist, um Frauen den (Wieder-)einstieg in technische MINT-Berufe zu erleichtern – ein Projekt aus der Fachkräfteallianz.
Beispielhafte Projekte zur Sicherung von Fachkräftepotenzial aus dem europäischen Ausland hat die Region Hannover ebenfalls vorzuweisen: Bereits seit 2013 treibt die IHK Hannover in Kooperation mit der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung und dem Caritas-Verband das Projekt "Adelante/Vamos" voran. Darin werden Jugendliche aus Spanien für den deutschen Arbeitsmarkt fit gemacht und auf eine duale Ausbildung oder den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet. Weitere Projekte dieser Art gibt es seit einem Jahr auch für Jugendliche aus Polen und Griechenland.
Die Fachkräfteallianz
Die Fachkräfteallianz hat sieben Themenfelder und Handlungsschwerpunkte im Blick: Regionales Fachkräftemonitoring, den Übergang von Schule in Beruf, Ausbildung oder Hochschule, das Themenfeld Familie und Beruf, Standortmarketing, strategische Personalentwicklung und Weiterbildung, Zuwanderung und Willkommenskultur sowie Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen.