Gleichstellungsbeauftragte ermutigt: „Frauen müssen auch an eigene Rente denken“

Die Gleichstellungsbeauftragte der Region, Petra Mundt.

Wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Job geht, stecken Frauen in der Regel beruflich zurück. Das zeigt ein Blick auf die Statistik: Bei der Beschäftigung in Vollzeit stehen die Frauen deutlich hinter den Männern. So waren Ende März 2016 knapp 65 Prozent der in Vollzeit Beschäftigten Männer, nur ein gutes Drittel waren Frauen. Noch klarer zeigt sich der Trend in den Zahlen zur Teilzeitbeschäftigung: Mehr als Dreiviertel der Menschen, die mit reduzierter Stundenzahl arbeiten, sind Frauen.

Grund für die Gleichstellungsbeauftragte der Region, Petra Mundt, zur Vorsorge zu aufzurufen: "Frauen denken viel zu wenig an ihre Altersversorgung. Wer sich im Berufsleben nicht die Grundlage für den Ruhestand schafft, steht im Alter ganz leicht mit einer winzigen Rente da, die zum Leben kaum reicht." Mundt empfiehlt deshalb auch Frauen, die sich in einer vermeintlich sicheren Situation befinden, auf ein eigenes Einkommen zu achten. "Angesichts von 17.226 Scheidungen in Niedersachsen im Jahr 2015 ist es nie sinnvoll, sich darauf zu verlassen, dass man auf Dauer über den Ehepartner oder die Ehepartnerin abgesichert ist. Das Blatt kann sich ganz schnell wenden." Zum Vergleich: Im selben Zeitraum wurden in Niedersachsen 40.241 Ehen geschlossen. Dass Frauen nicht immer ausreichend vorsorgen, zeigt sich auch beim Blick auf die Statistik zur Altersarmut. Die Armutsgefährdungsquote für Frauen ab 65 Jahren lag im Jahr 2014 bei 17,6 Prozent – bei Männern ab 65 Jahren bei 12,4 Prozent.

"Nur mit einem eigenen vernünftigen Einkommen bewahren sich Frauen ihre Unabhängigkeit und schützen sich zuverlässig vor Armut", sagt Petra Mundt. "Teilzeitbeschäftigungen und geringfügige Beschäftigungen schlagen irgendwann negativ zu Buche. Frauen, die in diesen Formen beschäftigt sind, sollten zumindest versuchen, sich aus dem Familieneinkommen privat rentenzuversichern."