Förderzentrum nimmt Gestalt an: Region feiert Richtfest
"Das Schulgebäude hier, nun zeigt es sich, in schönster Pracht, ganz meisterlich. Und voller Stolz, ich sag’s gerne laut, für euch hat Kögel hier gebaut. Der Region Hannover wünschen wir viel Freud, mit fast schon fertigem Gebäud", lautete der Richtspruch von Bauleiter Gert Schmidt.
Vor neun Monaten wurde der erste Spatenstich auf dem 23.000 Quadratmeter großen Gelände des Förderzentrums für emotionale und soziale Entwicklung getan. Heute steht der Rohbau des 106 Meter langen und 28 Meter breiten Gebäudes. Drei Geschosse mit einer Gesamtfläche von rund 7.800 Quadratmetern werden Platz für 124 neue Räume bieten. Der Neubau wird im Passivhausstandard verwirklicht: mit hochwärmegedämmter Fassade, energiesparender LED-Beleuchtung und regenerativer Energiegewinnung. Bezugsfertig soll das Gebäude gegen Ende der Sommerferien 2018 sein. Nach dem Umzug der Schülerinnen und Schüler wird der alte Bau der Schule abgerissen.
Ein Moment, auf den sich besonders Kathrin Nippold, Schulleiterin der Förderschule, freut: "Täglich beobachten wir die Veränderungen und Baufortschritte vom Altbau aus, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber besonders von den Schülerinnen und Schülern mit großem Interesse, Freude, Stolz und Neugier wahrgenommen werden." Das Gebäude sei unglaublich schnell gebaut worden, "die Zeit rückt immer näher und die Vorfreude wächst, da das Gebäude zunehmend Form und Gestalt annimmt und somit fassbarer für uns alle wird", sagt Kathrin Nippold. Und dank der wöchentlichen Baubesprechung habe man sich stets gut in den Baufortschritt eingebunden gefühlt, so die Schulleiterin. Zurzeit besuchen 160 Schülerinnen und Schüler die Förderschule Auf der Bult.
Für das Architekturbüro Ahrens Grabenhorst ist der Bau während des laufenden Schulbetriebs eine Herausforderung. "Um die Fläche für den Neubau zu schaffen, wurde der Südflügel des Bestandsgebäudes zurückgebaut. Nach Fertigstellung und Bezug des Neubaus wird auch der restliche Teil des Gebäudes abgebrochen", sagt Architekt Roger Ahrens. Zurzeit laufen die Vorbereitungen für die Fassadenarbeiten. Ab April sollen die Fenster eingebaut werden, bis August folgt die Montage der vorgehängten Betonfertigteile. Im Sommer wird dann parallel mit dem Innenausbau begonnen. "Den Zeitplan haben wir bisher eingehalten", sagt Ahrens.
Das Schulgebäude selbst wird auf einem rechteckigen Plateau, der so genannten "künstlerischen Lichtung", gebaut. Leicht modellierte Rasenflächen bilden einen sanften Übergang zwischen Wald und Lichtung. Um die Wirkung der Lichtung als Plateau zu betonen, wird das Gelände leicht erhöht. Gleichzeitig kann so der Neubau auf das Niveau der Sporthalle angehoben werden, wodurch die Barrierefreiheit in allen Bereichen des Außenraums und der Gebäudezugänge erreicht wird. Dadurch kann auf Rampen oder Treppen verzichtet werden. Auf den Rasenflächen sollen verschiedene Spiel- und Sportaktivitäten stattfinden.
Die zwei repräsentativen, hellen Pausenhallen und die beiden unterschiedlich großen Innenhöfe gliedern das Gebäude und sorgen für Übersichtlichkeit und Licht. Gemeinschaftliche Nutzungsbereiche sowie Musik- und Werkräume befinden sich im Erdgeschoss. Die Unterrichtsräume und der Verwaltungsbereich sind in den oberen Geschossen untergebracht. Durch den hohen Fensteranteil werden Natur und Landschaft in das Gebäude integriert. Die neuen Unterrichtsräume bilden eine Einheit mit den Differenzierungsräumen, die miteinander über Türen mit großen, durchsichtigen Glaselementen verbunden sind. Das Gebäude wird durch überdachte lichtdurchflutete Hallen erschlossen.