Tuberkulose-Erkrankungen haben in den vergangenen Jahren zugenommen
Bei der Tuberkulose handelt es sich um eine Infektion, die sehr lange teilweise über Jahre oder Jahrzehnte ohne besondere Krankheitszeichen verlaufen kann, da das körpereigene Abwehrsystem die Erreger einkapseln kann. Lässt die Abwehrkraft nach, kann es zum Ausbruch und zur Ansteckungsfähigkeit kommen. Dies ist der Grund, warum ältere Menschen an Tuberkulose erkranken.
Außerdem kommt die Tuberkulose in vielen Teilen der Welt auf Grund der sozialen Bedingungen und schlechterer medizinischer Versorgung häufiger vor als in Deutschland. Deshalb werden beispielsweise Asylsuchende, die in eine Gemeinschaftsunterkunft aufgenommen werden, auf Tuberkulose untersucht.
"Die Tuberkulose ist eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten, der wir mit Wachsamkeit begegnen müssen", sagt Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. "Wichtigstes Ziel ist es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln, um weitere Ansteckungen zu verhindern."
"Das Gesundheitsamt der Region Hannover registriert jeden gemeldeten Erkrankungsfall und überprüft, wer mit dieser Person in Kontakt war und sich eventuell angesteckt haben könnte. Wir beraten und begleiten die Erkrankten und ihre Kontaktpersonen. Unsere Aufgabe ist auch, die Weiterverbreitung der Erkrankung zu verhindern", sagt Dr. Mustafa Yilmaz, Amtsarzt der Region Hannover. Tückisch bei der Tuberkulose: Die Krankheit gibt sich nicht durch typische Anzeichen zu erkennen, sondern äußert sich oft nur durch allgemeine Beschwerden wie langanhaltender Husten, Gewichtsabnahme, Müdigkeit und nächtliches Schwitzen. Treten solche Beschwerden über einen längeren Zeitraum auf, sollten ein Arzt oder eine Tuberkulose-Beratungsstelle der Gesundheitsämter aufgesucht werden. In der Region Hannover steht das Team Infektionsschutz/Tuberkulose für weitere Auskünfte oder Terminvereinbarungen unter Telefon 0511/616-22888 oder per E-Mail tuberkulose@region-hannover.de zur Verfügung. Ausführliche Informationen zur Tuberkulose bieten auch die Internetseiten www.hannover.de und www.nlga.niedersachsen.de.
Die WHO schätzt die Anzahl der 2015 weltweit an Tuberkulose Erkrankten auf 10,4 Millionen Menschen. Im selben Jahr starben 1,8 Millionen Menschen an einer Tuberkulose. Damit bleibt die Tuberkulose eine der weltweit am häufigsten zum Tode führenden übertragbaren Krankheiten. Daher ruft die WHO am 24. März zum Welt-Tuberkulosetag auf.
"Wir nutzen hier in Niedersachsen unsere medizinischen Möglichkeiten, um sowohl den Betroffenen zu helfen als auch Ansteckungen zu verhindern – das funktioniert gut und es besteht keine generelle Gefahr für die Bevölkerung", sagt Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt: "Es bedarf indes weiterhin der steten Aufmerksamkeit, Fälle frühzeitig zu entdecken. Der Welttuberkulosetag ist ein guter Anlass, dies in Erinnerung zu rufen." Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover, ergänzt: "Die Bürgerinnen und Bürger können Vertrauen in unsere gute medizinische Versorgung haben. Das Gesundheitsamt der Region hat die Entwicklung von Tuberkulose-Erkrankungen im Blick und reagiert, wo es nötig ist."
Zum diesjährigen Welt-Tuberkulosetag hat das NLGA einen Kurzbericht in der neuen Reihe "NLGA – Thema im Fokus" herausgegeben, der sich mit Daten und Fakten zur Tuberkulose in Niedersachsen beschäftigt. Darüber hinaus greift der Bericht die Themen Tuberkulose unter Asylsuchenden in Niedersachsen 2015/2016 sowie Tuberkuloseumgebungsuntersuchungen in Niedersachsen auf. Der Bericht und weitere Informationen über Tuberkulose sind auf der Internetseite www.nlga.niedersachsen.de zu finden.