Superintendentin Preuschoff-Kleinschmit besucht Erlebnis-Raum Taufe in Wittenberg
Auf 120 Quadratmetern können Besucherinnen und Besucher im "Erlebnis-Raum" die Bedeutung von Taufe mit allen Sinnen erfahren, unter anderem in einer aufwendigen Videoinstallation.
"Wir brauchten ein Thema, das für unsere Landeskirche steht und ganz grundlegend etwas mit Reformation zu tun hat", erläuterte Arend de Vries, der als geistlicher Vizepräsident für das Reformationsjubiläum in der hannoverschen Landeskirche zuständig ist. Seit dem Jahr der Taufe 2012 gebe es immer wieder große Tauffeste in der Landeskirche. Daran knüpfe der "Erlebnis-Raum" nun an. Hier könnten Menschen sich über die Bedeutung der Taufe informieren, und sich auch ganz persönlich an ihre eigene Taufe erinnern lassen.
Gleich im Eingangsbereich hat man Lust, die Schuhe auszuziehen und die Füße hochzulegen. Der flauschige Flokati-Teppich trägt zu der besonderen Atmosphäre in dem früheren Ladenlokal entscheidend bei. Abseits des Trubels der Wittenberger Fußgängerzone können sich die Besucherinnen und Besucher mit Hilfe von Tablets, die in die blauen Sitzgelegenheiten eingelassen sind, über unterschiedliche Aspekte des Themas Taufe informieren. "Warum ist das traditionelle Taufkleid den Kindern meistens zu groß?" lautet eine Frage im Tauf-Quiz. Grün leuchtet die passende Antwort auf: "Weil der Täufling im Laufe seines Lebens noch in das Kleid, ebenso wie in den Glauben hinein wachsen wird."
Im letzten Ausstellungsraum, dessen Wände matt golden schimmern, steht in der Raummitte ein historisches Taufbecken. "Wir haben uns die Mühe gemacht, einen 500 Jahre alten und 500 Kilo schweren Taufstein aus der Kirche in Hülsede, einer Gemeinde in unserer Landeskirche, hierher zu schaffen. Es gibt wohl kein passenderes Zeichen, um an 500 Jahre Reformation zu erinnern", sagte Arend de Vries. An diesem alten Taufbecken werden ab dem 20. Mai Ehrenamtliche stehen und den Besucherinnen und Besuchern mit Wasser ein Kreuz auf die Stirn oder die Hand zeichnen.
Beeindruckt von der Gesamtinszenierung zeigte sich auch Superintendentin Sabine Preuschoff-Kleinschmit: "Der gastfreundliche Raum zu Beginn, dann die Videoinstallation, die die Gedanken mit auf die Reise nimmt und in Bewegung bringt – und schließlich der schweigsame Raum mit dem alten Taufstein. Da hat eine Gemeinde ihrem Taufstein den Segen gegeben und ihn nach Wittenberg geschickt, damit Menschen hier den Segen der Taufe hautnah erleben."
"Der Taufstein am Ende der Inszenierung macht deutlich, dass alles in einer uralten Tradition ruht. Und das kann man kaum anschaulicher machen, als mit diesem viele Jahrhunderte alten Taufstein", sagt Landesbischof Ralf Meister, der ebenfalls einer der Testbesucher in Wittenberg war.
Der Erlebnis-Raum Taufe ist vom 20. Mai bis 10. September 2017 für Besucherinnen und Besucher täglich außer dienstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Für größere Gruppen empfehlen die Veranstalter eine Voranmeldung über www.erlebnisraumtaufe.de.