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Blutige letzte Sekunden in der 3. Liga: HHB holt einen Punkt beim DHK Flensborg

Selbst auf der Rückfahrt im Mannschaftsbus, die Partie war schon mehr als zwei Stunden beendet, haderte der Coach des Handball-Drittligisten Handball Hannover-Burgwedel (HHB), Jürgen Bätjer, noch immer mit der letzten Entscheidung der Unparteiischen der Begegnung DHK Flensborg gegen die Burgwedeler. Den Gästen blieb nach dem 30:30-Ausgleich des DHK noch sechs Sekunden, um den Siegtreffer zu erzielen. Steffen Dunekacke war von außen in die Kreismitte gelaufen und perfekt zum Kempa abgesprungen, der Pass erreichte ihn jedoch nicht, da er zuvor von einem Flensburger Spieler regelwidrig aus der Luft geholt wurde. Während Dunekacke blutüberströmt im Kreis behandelt werden musste, entschieden die Unparteiischen auf Freiwurf. Das Protestieren des HHB half nichts, die Schiedsrichter blieben bei ihrer Entscheidung, der Freiwurf konnte nicht mehr in ein Tor umgemünzt werden.

"Freiwurf ohne alles, mehr nicht. Da wäre ein Strafwurf und auch mindestens eine Zeitstrafe fällig gewesen. Von alleine bricht die Nase von Steffen nicht durch. Der Siebenmeter wäre verdient gewesen", lautete das emotionale Kurzfazit von Bätjer.

Zuvor hatten die 500 Zuschauer eine interessante Partie gesehen, in der Flensborg in der ersten Halbzeit das spielbestimmende Team war. Burgwedel begann hektisch und brauchte ein wenig, um die Anfangsnervosität abzulegen. Der DHK ging schnell mit 3:3 und 5:1 in Führung und war nach einer Viertelstunde beim 9:7 noch immer vorn. Dann verletzte sich HHB-Rückraumshooter Maurice Herbold, der bis dato schon fünf Tore erzielt hatte, und konnte nicht weitermachen. Die Gastgeber nutzten die Verunsicherung des HHB und zogen auf 14:9 davon. Florian Freitag, der mit einer Knieverletzung eigentlich geschont werden sollte, musste jetzt einspringen und stellte sich in den Dienst seiner Mannschaft. Bis zur Pause konnte Burgwedel auf 11:14 verkürzen.

Trainer Bätjer bemängelte in seiner Pausenansprache vor allem den Umstand, dass von den Halbpositionen zu wenig Druck entwickelt wurde und über die Außenpositionen zu viele einfache Tore kassiert wurden. Die zweiten 30 Minuten sollten für seine Mannschaft besser laufen.

Zunächst konnten die Gastgeber erneut davonziehen und lagen nach 35 Minuten mit 19:14 vorn. Der HHB zeigte jetzt aber Moral und kämpfte sich ins Spiel zurück. Der Vorsprung konnte verkürzt werden und nach einer Dreiviertelstunde betrug die Führun des DHK nur noch 25:22. Die Gäste witterten ihre Chance und konnten zehn Minuten vor dem Ende beim 26:26 erstmalig ausgleichen. Der Rest war nichts für schwache Nerven. 27:27, 28:28 und 29:29 waren die weiteren Zwischenstände. Auf beiden Seiten konnten jetzt Strafwürfe nicht verwandelt werden und nach der umstrittenen Aktion kurz vor dem Schlusspfiff musste sich der HHB nach dem Abpfiff mit einem Punkt begnügen.

Ohne einzelne Spieler herauszuheben lobte Trainer Bätjer vor allem die Moral seiner Mannschaft, die auch nach einem Rückstand von fünf Toren nicht aufsteckte und sich wieder ins Spiel kämpfte: "Spielerisch müssen wir uns steigern, Flensborg hat aber auch ein gutes Spiel gezeigt und eine tolle Truppe beisammen. Mit der offensiven Deckung hatten wir anfangs so unsere Probleme. Unterm Strich müssen aber wir zufrieden sein. Auch ohne Maurice Herbold und Florian Freitag haben die Jungs das über weite Strecken gut gemacht."

HHB: Pascal Kinzel, Colin Räbiger – Florian Freitag (2), Stefanos Michailidis, Steffen Fischer, Timo Paternoga (1), Thomas Bergmann (3/4), Marcel Otto (3), Maurice Herbold (5), Kay Behnke (3), Artjom Antonevitch (9, Foto), Steffen Dunekacke (3), Justin Magnus Behr (1).

Am kommenden Sonnabend empfängt der HHB in eigener Halle den MTV Braunschweig.

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