HHB siegt mit durchwachsener Leistung
Unterm Strich war es ein verdienter, wenn auch nicht glorreicher Sieg für Burgwedel. Zuvor waren Mannschaft, Trainer und Zuschauer über 60 Minuten durch einige Höhen und viele Tiefen gegangen. Die HG Barmbek war in Halbzeit 1 das bessere Team. Nach dem 3:3 konnte der Aufsteiger aus Hamburg fünf Tore am Stück erzielen und sich auf 9:4 und 10:5 absetzen. In dieser Phase der Partie klappte bei den Gästen fast alles, bei Burgwedel so gut wie nichts. Die Aktionen der Gastgeber waren von Nervosität geprägt und zahlreiche Ballverluste und schlechte Abschlüsse sorgten dafür, dass Barmbek davonziehen konnte. Die Gastgeber mussten sich jedes Tor schwer erarbeiten und hatten sichtlich Probleme. HHB-Neuzugang Dennis Weit, der unter der Woche von Eintracht Hildesheim gekommen und mit einem Doppelspielrecht ausgestattet worden war, hatte einen guten Einstand. Er sorgte für einfache Tore aus dem Rückraum und konnte sich mit drei Treffern in die Torschützenliste eintragen. Seine zwei Tore vor der Pause und ein weiterer Treffer von Kay Behnke sorgten dafür, dass der HHB nur mit einem 9:11-Rückstand in die Halbzeit ging.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel war Burgwedel dann zur Stelle. Binnen drei Minuten sorgten Thomas Bergmann und Artjom Antonevitch für den Ausgleich (11:11) und bis zur 45. Minute brachten die Gastgeber das Spiel unter Kontrolle. Patrick Anders, der über 60 Minuten das HHB-Gehäuse hütete, vernagelte seinen Kasten und vorne gelang den Schützlingen von Trainer Jürgen Bätjer ein 4:0-Lauf. Auch Steffen Dunekacke traf jetzt über Linksaußen und 15 Minuten vor dem Ende lag Burgwedel verdient mit 19:14 vorn. Zwei unnötige aber berechtigte Zeitstrafen gegen Stefanos Michailidis und Florian Freitag waren dann die Ursache, dass Hamburg-Barmbek noch einmal ins Spiel zurückkommen konnte. Plötzlich war die Sicherheit bei Burgwedel weg und nervöse Aktionen bestimmten wie schon in der ersten Hälfte das Spiel des HHB. Fünf Minuten vor dem Ende erzielten die Gäste den 20:20-Ausgleich und die letzten Spielminuten waren nichts für schwache Nerven. Als die HGHB 30 Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich zum 22:22 werfen konnte nahm HHB-Trainer Jürgen Bätjer seine letzte Auszeit. Und was seine Spieler dann zeigten war wirklich stark. Die verbleibende Zeit wurde geschickt heruntergespielt und endlich kam ein Pass auf HHB-Kreisläufer Stefanos Michailidis auch an. Der Grieche blieb cool und netzte zum Siegtreffer in die Barmbeker Maschen ein. Zum ersten Mal in der gesamten Spielzeit war es Burgwedel gelungen, eine enge Spielsituation am Ende einer Begegnung für sich zu nutzen. Somit war auch HHB-Trainer Jürgen Bätjer unterm Strich zufrieden: "Spielerisch war das heute nichts Dolles, schöner Handball sieht anders aus. Wir haben schon wesentlich bessere Spiele gezeigt und können deutlich mehr. Darum geht es in unserer aktuellen Situation aber nicht. Entscheidend sind zwei wichtige Punkte auf der Habenseite. Von der ersten Minute an mussten wir uns jeden Treffer hart erarbeiten. Florian Freitag hat überhaupt nicht ins Spiel gefunden und die Abschlussquote war über 60 Minuten nicht gut. Auch haben wir uns in Halbzeit 1 zu viele technische Fehler und Ballverluste erlaubt. Trotz des Fünftorerückstandes haben wir aber ins Spiel zurückgefunden. Maurice Herbold hat hier wichtige Tore erzielt und auch der Einstand von Dennis Weit war sehr gut. Er hat erst 2x mit der Mannschaft trainiert und genau das umgesetzt, was ich ihm gesagt habe. Auch auf Torhüter Patrick Anders und unsere Abwehr war Verlass. Nur 22 Gegentore sprechen für eine gute Defensive. Es ist gut für unser Selbstbewusstsein, dass wir auch durchwachsene Spiele gewinnen können. Im letzten Jahr wäre das Ding noch in die Hose gegangen. Heute sind wir aber bis zum Ende cool geblieben und wurden für unsere Mühen belohnt."
HHB: Patrick Anders (1. – 60. Minute), Pascal Kinzel (bei einem Siebenmeter im Einsatz) – Florian Freitag, Stefanos Michailidis (2), Christian Hoff, Steffen Fischer, Timo Paternoga, Thomas Bergmann (3/3), Maurice Herbold (6), Kay Behnke (2), Artjom Antonevitch (3), Steffen Dunekacke (4), Justin Magnus Behr und Dennis Weit (3).