HHB erkämpft einen Punkt in Schwerin

Der Handball Hannover-Burgwedel (HHB) hat im Auswärtsspiel bei den Mecklenburger Stieren in Schwerin ein 29:29-Unentschieden erkämpft. Zur Halbzeit hatten die Gäste mit 17:16 geführt, der Ausgleich fiel erst wenige Sekunden vor dem Abpfiff durch Kay Behnke. Burgwedels Rechtsaußen Artjom Antonevitsch verletzte sich schwer und muss an der Schulter operiert werden.

Bei schwülen und sommerlichen Temperaturen war die erste Halbzeit vor knapp 1.300 Zuschauern in der Schweriner Sport- und Kongresshalle von zahlreichen Toren auf beiden Seiten geprägt. Beide Abwehrformationen bekamen so recht keinen Zugriff auf die gegnerischen Angreifer und die Torhüter beider Teams wurden oft im Stich gelassen. Die Burgwedeler lagen schnell 3:0 vorn, die Gastgeber konnten aber ausgleichen und mit 4:3 in Führung gehen. Schon nach zehn Minuten war die Partie für HHB-Spieler Artjom Antonevitsch beendet. Bei einer Sprungaktion im erweiterten Gegenstoß verlor der kleine Burgwedeler Rechtsaußen die Kontrolle und knallte aus großer Höhe auf die rechte Schulter. Er wurde gleich ins Schweriner Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte mehrere Bänderrisse diagnostizierten. Die Saison ist für ihn gelaufen, er muss an der Schulter operiert werden.

Die Partie war über 60 Minuten sehr ausgeglichen. Die Gäste präsentierten sich als gleichwertiger Gegner, der sogar spielerische Vorteile hatte. Vor allem der Rückraum harmonierte an diesen Nachmittag nach Belieben und erzielte fast 80 Prozent aller HHB-Tore. Florian Freitag (7 Tore), Maurice Herbold (9) und Kay Behnke (7) waren kaum zu bremsen und auch Torhüter Pascal Kinzel konnte nicht nur bei zwei gehaltenen Strafwürfen überzeugen. Auf der Gegenseite verwandelte Thomas Bergmann alle drei Siebenmeter der Gäste sicher. 10:10, 12:12 und 15:15 waren die weiteren Zwischenstände. Zur Pause war der Handball Hannover-Burgwedel durch einen Treffer von Steffen Dunekacke knapp mit 17:16 vorn.

Auch nach dem Wechsel änderte sich am engen Spielverlauf zunächst nichts. Jetzt wurde die Partie aber zerfahren und hektisch. Die beiden Unparteiischen, die in der ersten Hälfte noch mit einer Zeitstrafe ausgekommen waren, schickten die Akteure beider Mannschaften reihenweise auf die Strafbank. Dadurch wurde das Spiel zwar nicht besser, spannend war es aber allemal. Nach einem 22:22 in der 45. Spielminute konnte sich der HHB bis zehn Minuten vor dem Ende auf 25:23 absetzen. Die Stiere gaben sich aber nicht geschlagen und waren beim 26:26 (54.) wieder dran. Jetzt lag der Vorteil bei den Gastgebern. Als sich bei den Burgwedelern der Kräfteverschleiß bemerkbar machte, zogen die Stiere durch drei Treffer in Folge auf 29:26 davon. Knapp drei Minuten vor dem Ende war das Spiel eigentlich entschieden. Doch die hausherren hatten die Rechnung an diesem Tag ohne den HHB-Rückraum gemacht. Nach zwei Toren von Maurice Herbold und Florian Freitag und einer Parade von Keeper Pascal Kinzel bekamen die Gäste die finale Chance zum Ausgleich. Florian Freitag prellte wenige Sekunden vor dem Abpfiff über das ganze Feld und brachte Kay Behnke in Wurfposition. Dieser blieb cool und überwand den Schweriner Schlussmann mit einem tollen Dreher zum verdienten Ausgleich. Drei Sekunden später war die Partie beendet, Burgwedels Spieler feierten den gewonnenen Punkt mit einem Tänzchen im eigenen Wurfkreis.

Ein Ergebnis, das unterm Strich in Ordnung geht, urteilen die HHB-Akteure, denn über die gesamte Spielzeit agierten beide Teams auf Augenhöhe. Bitter wiegt allerdings die schwere Verletzung von Arti Antonevitsch.

HHB: Pascal Kinzel, Colin Räbiger, Patrick Anders – Florian Freitag (7), Stefanos Michailidis (1), Steffen Fischer, Timo Paternoga, Thomas Bergmann (4/3), Maurice Herbold (9), Kay Behnke (7), Artjom Antonevitsch, Steffen Dunekacke (1), Justin Magnus Behr und Dennis Weit.