Social Innovation Center: Starthilfe für soziale Geschäftsideen
Das Modellprojekt der Region Hannover in Kooperation mit hannoverimpuls, der Hochschule Hannover, der Landesinitiative LINGA sowie dem Hafven Hannover gibt sozial engagierten Gründerinnen und Gründern die nötige Starthilfe bei der Entwicklung und Umsetzung ihres Geschäftsmodells. Angehende Unternehmerinnen und Unternehmer, die neue Lösungen für gesellschaftliche Probleme entwickeln wollen, erhalten dafür kostenlose Begleitung und Fortbildung, kreativen Input und einen Arbeitsplatz. Das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanzierte Modellprojekt startet im Mai und hat ab Herbst seinen Sitz und kreativen Umsetzungsort im Co-Working- und Makerspace Hafven. "Hier finden Startups, kreative und sozial engagierte Leute ideale Arbeitsbedingungen vor", beschreibt Hafven-Geschäftsführer Jonas Lindemann die besondere Atmosphäre des Hauses mit offenen Büroarbeitsplätzen, Besprechungs- und Workshopräumen.
Das Ziel des Social Innovation Center: gesellschaftliche Probleme mit unternehmerischen Mitteln zu lösen und dafür Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Fachrichtungen an einen Tisch zu holen. "Die sozialen Herausforderungen sind so vielfältig und komplex geworden, dass wir markt- und zukunftsfähige Konzepte brauchen – dafür ist das Social Innovation Center genau die richtige Ideenschmiede", betont Landesbeauftragte Heike Fliess vom Amt für regionale Landesentwicklung, das den mit rund 187.000 Euro dotierten Fördermittelbescheid für das Modellprojekt übergibt. Weitere Partner sind das Bürgerbüro Stadtentwicklung Hannover e. V., Civilia Hannover e. V., das Institut für Universal Design, PlatzProjekt e. V. und die Vincentz Network GmbH.
Die Bandbreite der gesuchten Geschäftsideen ist vielfältig: Gefragt sind Innovationen für mehr Teilhabe und Inklusion am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft. Die Zielgruppe: zugewanderte, langzeitarbeitslose oder ältere Menschen. Auch Kultur, Umweltschutz, Gesundheitswesen, Demokratieförderung, nachhaltiges Wirtschaften, Gleichstellung und Kinderbetreuung sind mögliche Bereiche, in denen neue Ansätze und Geschäftsideen gebraucht und gefördert werden. "Im Idealfall kommen Fachwissen und Ideen aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Disziplinen und Perspektiven zusammen", so Franz. "Daher wollen wir Akteurinnen und Akteure aus Politik, Unternehmen, Vereine und Einzelpersonen miteinander vernetzen." Auch sozial engagierte Studierende, Hochschulabsolventinnen und -absolventen möchte das Projekt ansprechen und dafür gewinnen, marktfähige Ideen zu entwickeln.
Das Projekt geht im September in die Umsetzung: In Kreativworkshops arbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ihrer Idee und tauschen sich dazu untereinander aus. Besonders innovative Gründungskonzepte werden ab Oktober über ein dreimonatiges kostenloses Entrepreneurship-Programm begleitet. Darin entwickeln die Projektteams ihre Geschäftsidee weiter, lernen alles Wichtige rund ums Thema Gründung und Geschäftsführung, Bedarfs- und Marktanalyse, Prototyping und Kundenakquise. Partnerinnen und Partner aus Unternehmen können sich als Mentoren einbringen und in Workshops neue oder verbesserte Produkte und Prozesse entwickeln. Das Modellprojekt startet im Mai. Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung am Dienstag, 5. Juni 2018, 17 bis 20 Uhr, im Haus der Region Hannover, Hildesheimer Straße 18, können sich Interessierte über die Idee des Social Innovation Center informieren und erste Kontakte knüpfen.
Das Social Innovation Center stärkt systematisch die Innovationskraft einer der Schlüsselbranchen in der Region Hannover: Rund 70.000 Menschen sind seit 2016 im Sozial- und Gesundheitswesen versicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 14,3 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Niedersachsen rangiert bundesweit auf Platz 4 bei der Neugründung so genannter gemeinwesenorientierter Genossenschaften. An der Leibniz Universität entwickeln im Enactus-Team derzeit rund 80 Studierende wirtschaftliche Ansätze für gute Zwecke und sind Teil eines globalen Netzwerks mit über 70.000 Mitgliedern an 1.700 Universitäten. Das Modellprojekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung mit Landesmitteln aus dem ESF-Strukturprogramm "Soziale Innovationen" gefördert.