Vortrag „Siegmund Seligmann: Eine jüdische Erfolgsgeschichte“ in der Gedenkstätte Ahlem
Siegmund Seligmann wurde im August 1853 in Verden an der Aller als Kind jüdischer Eltern geboren. Nach der Schulzeit in Verden machte er eine Ausbildung in einem Manufakturwarengeschäft in Harburg und wechselte dann in das Bankhaus B. Magnus in Hannover. In dessen Auftrag kam er zur Continental-Caoutchouc & Gutta-Percha-Companie AG, der Continental. Unter Seligmanns Leitung wurde die Conti ein Weltunternehmen und warf vor dem Ersten Weltkrieg große Gewinne ab. Siegmund Seligmann wurde zu einem der reichsten Männer der Stadt und engagierte sich sehr für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Stadt Hannover und seine Geburtsstadt. Zwar musste Seligmann den Aufstieg des Nationalsozialismus nicht mehr erleben, doch seine Familie blieb vom Holocaust nicht verschont. Sein Sohn Edgar starb an den Folgen der KZ-Haft im Schweizer Exil und sein Enkel Klaus musste nach Argentinien auswandern.
Dr. Anton Weise forscht am Historischen Seminar der Leibniz-Universität Hannover. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem die jüdische Geschichte in Hannover und die Geschichte des Nationalsozialismus aus regionaler Perspektive. Dr. Weise ist engagiertes Mitglied der wissenschaftlichen Fachkommission der Gedenkstätte Ahlem.