Gedenkstätte Ahlem: Besuch der jüdischen Friedhöfe in der Nordstadt

Jüdische Friedhöfe sind vielerorts die einzigen erhaltenen Stätten des zerstörten deutschen Judentums. In Hannover gehören der Alte jüdische Friedhof (seit 1550) und der Friedhof An der Strangriede in der Nordstadt (seit 1864) sowie der Friedhof Bothfeld (seit 1924) dazu. Die Gedenkstätte Ahlem lädt in Kooperation mit der VHS Calenberger Land, der VHS Langenhagen und der VHS Ostkreis für Sonntag, 23. September 2018, 10 bis 14 Uhr, zu einem geführten Rundgang mit Dr. Peter Schulze zu den jüdischen Friedhöfen in der hannoverschen Nordstadt ein.

Die Teilnahme kostet 12 Euro. Nur angemeldete Personen können an der Führung teilnehmen. Anmeldungen nehmen die VHS Calenberger Land (www.vhs-cl.de, Telefon: 05105/52160), die VHS Langenhagen (www.vhs-langenhagen.de, Telefon: 0511/73079710 sowie die VHS Ostkreis (www.vhs-ostkreis-hannover.de, Telefon: 05132/50000) entgegen. Es wird darum gebeten, dass männliche Besucher eine Kopfbedeckung tragen.

Der jüdische Friedhof (hebräisch "Beth Chajim", zu Deutsch "Haus des Lebens", oder "Beth Olam", zu Deutsch "Haus der Ewigkeit") will den Verstorbenen eine würdige und dauerhafte Ruhestätte inmitten von Menschen ihres Volkes und Glaubens geben: Nach jüdischer Vorstellung soll ein Grab auf ewig unangetastet bleiben – der Friedhof als der "gute Ort". Das Beerdigungswesen ist eine Aufgabe der Gemeinschaft. In Hannover sorgten die "Chewra Kadischa", die Heilige Bruderschaft, und der "Israelitische Frauenverein" für die Betreuung der Sterbenden, die Totenwache, die rituelle Reinigung und Einkleidung der Toten sowie ihre Beisetzung.

Der Alte jüdische Friedhof ist ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung, mit 700 Grabsteinen aus drei Jahrhunderten. Als historischer Ort bezeugt dieser Friedhof Gemeindeleben und Begräbniskultur der hannoverschen Juden in früherer Zeit.

Nach einer kurzen Pause folgt der Besuch des Friedhofs An der Strangriede, Begräbnisstätte der Synagogengemeinde. Inschriften und Grabzeichen auf mehr als 2.500 Gedenksteinen dokumentieren sowohl jüdische Tradition als auch deren Wandel vor und nach 1900.

Die Begehung der Friedhöfe wird geleitet von dem Historiker Dr. Peter Schulze, der sich seit vielen Jahren in Forschungen, Veröffentlichungen und Ausstellungen mit der Stadtgeschichte und besonders der jüdischen Lokalgeschichte auseinandergesetzt hat.