Gedenkstätte Ahlem: „Unter uns, …“ Sinti in Ostfriesland und Leer
Sinti aus Leer und Ostfriesland haben in hohem Maße an der Entstehung mitgearbeitet, sie erzählen und dokumentieren "ihre" Geschichte. In Archivalien, Bildern und Objekten werden Entwicklungen zwischen Mehrheit und Minderheit ab 1945 dargestellt, Zeitzeugeninterviews machen die Stimmen der Betroffenen hörbar. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Heimatmuseums und der Stadt Leer mit dem 1. Sinti Verein Ostfriesland.
In der nationalsozialistischen Rassenideologie wurden Sinti und Roma unter dem Sammelbegriff "Zigeuner" als "fremdrassig", "volksschädlich", "arbeitsscheu" und "asozial" bezeichnet und kriminalisiert. Bis zu 500.000 Sinti und Roma fielen dem Völkermord dem "Porajmos", der Nazis zum Opfer. Die Überlebenden kämpften nach 1945 lange Zeit vergeblich um eine Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus und um finanzielle Wiedergutmachung. Erst in den 1980er Jahren erkannte der deutsche Staat diesen Völkermord an.
Auch heute noch kämpfen Sinti und Roma vielerorts gegen Ausgrenzung und für gesellschaftliche Anerkennung. In der Regional- und Lokalgeschichte kommen ihre Beiträge kaum vor, obwohl Sinti und Roma seit Jahrhunderten in Deutschland zur Gesellschaft gehören.