10 Jahre Bündnis gegen Depression in der Region
"Depression ist eine der größten Volkskrankheiten mit gewaltigen Auswirkungen für die Betroffenen, ihre Familien, Freunde und ihr Arbeitsumfeld. Das Bündnis gegen Depression hat in den vergangenen zehn Jahren schon viel erreicht und dazu beigetragen, die Krankheit ins gesellschaftliche Blickfeld zu rücken. Mit den Aktionswochen will das Bündnis Menschen aller Altersstufen und aus der ganzen Region auf das Thema aufmerksam machen", so Regionspräsident und Schirmherr Hauke Jagau. "Das Programm in diesen zwei Wochen ist einzigartig: Es zeigt nicht nur, wie vielfältig die Krankheit Depression ist, sondern auch, wie unterschiedlich man sich mit ihr auseinander setzen kann", erklärt Uwe Blanke, Psychiatriekoordinator der Region Hannover.
Wenn auch in den vergangenen Jahren Fortschritte im Umgang mit der Depression erzielt wurden – so suchen sich etwa immer mehr Betroffene frühzeitig Hilfe – gehört die Depression nach wie vor zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen. Nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe erkranken pro Jahr bundesweit mehr als 5,3 Millionen Menschen aller Altersgruppen an einer Depression, laut des Robert-Koch-Institutes zählen Depressionen inzwischen zu den häufigsten psychischen Leiden in Deutschland. Etwa 10.000 Menschen nehmen sich pro Jahr bundesweit das Leben, Hauptursache für Selbsttötungen sind nach wie vor Depressionen.
Die aktuellen Ergebnisse der Studie "Deutschland-Barometer Depression" von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Bahn Stiftung zeigen, dass mehr als 60 Prozent der Bevölkerung entweder selbst schon einmal die Diagnose Depression erhalten haben oder im nächsten Lebensumfeld bei Angehörigen oder Freunden mit der Krankheit in Berührung gekommen sind. Und trotzdem bestehen immer noch große Irrtümer: Nahezu alle Deutschen (96 Prozent) sehen die Ursachen der Depression in persönlichen Schicksalsschlägen oder in Überlastungen am Arbeitsplatz (94 Prozent), über die Hälfte der Befragten glaubt, dass die Depression durch eine falsche Lebensführung ausgelöst wird.
"Bei einer Depressionen wirken immer biologische, psychische und soziale Faktoren zusammen", erklärt Dr. Maren Schneider von der Medizinischen Hochschule Hannover, die das Bündnis gegen Depressionen koordiniert. "Es gibt immer noch viele Erkrankte, die nicht die richtige Behandlung erhalten – auch aufgrund solcher Fehlannahmen, die den Zugang zur richtigen Therapie erschweren." Dabei ist die Krankheit in den meisten Fällen gut heilbar. Wichtig seien die passgenaue psychotherapeutische und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung sowie soziale Unterstützungsmaßnahmen. "Die frühzeitige Erkennung und Behandlung der Erkrankung verhindert unnötiges Leiden", so Dr. Schneider. "Deswegen ist und bleibt es so wichtig, umfassend über Ursachen und Entstehung der Depression zu informieren – dafür setzt sich das Bündnis in der ganzen Region Hannover ein. Wir machen weiter!"
10 Jahre Bündnis gegen Depression – alle Veranstaltungen und Aktionen sind im Internet auf www.hannover.de/bgd-rh zu finden, zum Beispiel: