Ausgleich in den letzten zwei Sekunden: Burgwedels Kampf wird belohnt
Der HHB, der verletzungsbedingt wieder nur elf Spieler aufbieten konnte, kam extrem schlecht aus den Startlöchern und lag schnell mit 0:3 hinten. Es dauerte mehr als sechs Minuten, bis Nenad Bilbija das erste Tor der Gastgeber gelang. Dann waren die Burgwedeler jedoch im Spiel und nach elf Minuten sorgte Lennart Koch für den Ausgleich zum 4:4. Die nächsten Minuten gehörten den Gastgebern, Marius Kastening führte Regie und setzte seine Nebenleute in Szene. Artjom Antonevitch und Nenad Bilbija wechselten sich mit dem Torewerfen ab und auch Christian Hoff traf von Linksaußen. Der HHB führte 8:6 und 10:9. Die HSG Ostsee ließ sich jedoch nicht abschütteln und konnte mehrmals verkürzen oder den Ausgleich erzielen. Beide Abwehrreihen standen gut und machten den Angreifern das Leben schwer. Auf beiden Seiten hatten die Torhüter einige gute Szenen. Die Gastgeber leisteten sich jetzt einige technische Fehler und Fehlabgaben, die HSG nutzte die sich bietenden Chancen eiskalt und ging mit einer 12:11-Pausenführung in die Kabine. Die Gäste waren in Halbzeit 1 immer wieder über den Keis und Rechtsaußen erfolgreich.
Auch in Halbzeit 2 hatten die Ostseehandballer den besseren Start. Zwei Treffer in Folge sorgten für die 14:11-Gästeführung. Artjom Antonevitch und Marius Kastening schafften zwar die Anschlusstreffer, drei schnelle Tore brachten die HSG Ostsee aber mit 18:13 nach vorn. Die Gäste bestraften jetzt jeden HHB-Fehler und kamen vor allem über die erste Welle zu einfachen Treffern. Der HHB hatte sichtbare Schwierigkeiten, die gute gestaffelte HSG-Ostsee-Abwehr in Bewegung zu bringen und sich Torchancen zu erarbeiten. Pascal Kinzel löste Mustafa Wendland im HHB-Gehäuse ab und kam gut in die Partie. Trotzdem lagen die Gäste in der 43. Spielminute mit 20:14 vorn, alles deutete auf einen sicheren Auswärtssieg hin. Der HHB steckte jedoch nicht auf und versuchte weiterhin alles. Die Gastgeber leisteten sich jetzt weniger Fehler und auf einmal klappte es auch in der Offensive gut. Florian Freitag, der angeschlagen in das Spiel gegangen war, traf doppelt und verkürzte auf 17:22. Zehn Minuten waren noch zu spielen. Nenad Bilbija besorgte das 18:22 und nachdem Stefanos Michailidis und Lennart Koch gute Möglichkeiten nicht verwerten konnten, schien den Gastgebern die Zeit davonzulaufen. Doch auf die HHB-Abwehr war an diesem Abend Verlass. Die HSG Ostsee rannte sich jetzt immer wieder in Burgwedels Defensive fest oder bekam den Ball nicht an Pascal Kinzel vorbei. Dadurch erarbeitete sich der HHB weitere Angriffe. Gut sechs Minuten vor dem Ende verkürzte Christian Hoff auf 19:22. Als Marius Kastening kurze Zeit später zum 20:22 traf, war auch die Kulisse da. Die Gäste zeigten plötzlich Nerven und leisteten sich technische Fehler. Zwei Minuten waren noch zu spielen, als Nenad Bilbija zum 21:22 verkürzte. Sie Spannung war jetzt nicht mehr zu überbieten. Nach einem Gästetreffer war es Lennart Koch, der den HHB mit 22:23 im Spiel hielt. Die Gäste hatten jetzt noch 55 Sekunden, um den Angriff zu Ende zu spielen und für den Siegtreffer zu sorgen. Die HSG Ostsee leistete sich jedoch erneut einen technischen Fehler und die Burgwedeler kamen noch einmal in Ballbesitz. Zwei Sekunden vor dem Ende nahm sich Nenad Bilbija dann ein Herz, stieg hoch und brachte den Ball zum umjubelten 23:23-Ausgleich im HSG-Kasten unter. Die Gastgeber hatten nie aufgesteckt, bis zum Ende an sich geglaubt und sich einen Punkt mehr als verdient. Trotz vieler verletzter Spieler und dünner Personaldecke kam Burgwedel noch einmal zurück. Nach dem Eintoreauswärtssieg aus dem Hinspiel hat der HHB jetzt auch den direkten Vergleich gewonnen. Dieses könnte in der Endabrechnung enorm wichtig sein.
Ein Sonderlob verdienten sich auch die beiden Unparteiischen Felix Magalowski und Andre Schwieger, die das Spiel über 60 Minuten souverän und unauffällig leiteten.
HHB: Mustafa Wendland, Pascal Kinzel – Florian Freitag (2), Stefanos Michailidis, Christian Hoff (2), Julius Mücke, Marius Kastening (6/2), Lennart Koch (3), Nenad Bilbija (6), Philip Reinsch und Artjom Antonevitch (4).