Vorsicht beim "wilden Knoblauch" Bärlauch
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollte der Betroffene betreut werden. "Achten Sie darauf, dass er nicht unterkühlt und kontrollieren Sie seine Vitalfunktionen. Bringen Sie ihn nicht zum Erbrechen. Ist er wach und ansprechbar, lagern Sie ihn mit erhöhtem Oberkörper, oder nach seinem persönlichen Wunsch. Sichern Sie möglichst Reste wie Pflanzenteile, Essensproben und in Ausnahmefällen auch Erbrochenes, damit die Klinik bestimmen kann, um welche Pflanze es sich gehandelt hat", empfiehlt Reiffen. "Ist der Betroffene bewusstlos, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Atmet er nicht, beginnen Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung."
Bärlauch wird im Volksmund auch als "wilder Bruder des Knoblauchs" bezeichnet, denn seine Blätter verströmen einen typischen Knoblauchduft und schmecken auch so ähnlich. "Viele Sammler versuchen anhand des Dufts den Bärlauch von den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu unterscheiden und vergessen dabei, dass die Finger den Knoblauchduft nach dem erstmaligen Reiben annehmen. Der Geruchstest ist dadurch nicht mehr zuverlässig", sagt der Landesarzt.
Bärlauch wächst von März bis April/Mai hauptsächlich in lichten Auenwäldern, aber auch an Flussufern und auf schattigen Wiesen. An diesen Stellen können auch die giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen wachsen. "Wer sich nicht sicher ist, um welche Pflanze es sich handelt, sollte sie unbedingt stehen lassen", empfiehlt Reiffen. Wildwachsender Bärlauch genießt einen besonderen Schutz und darf nur für den persönlichen Bedarf geerntet werden. Um die Bestände zu schonen, sollte man pro Pflanze möglichst immer nur ein Blatt pflücken. In Naturschutzgebieten darf Bärlauch nicht geerntet werden.
- Die Blätter des Bärlauchs duften nach Knoblauch. Vorsicht: Die Finger nehmen den Knoblauchgeruch beim ersten Reiben an, weswegen der Geruchstest danach nicht mehr ausschlaggebend ist.
- Die Blätter des Bärlauchs haben einen Stiel, wachsen in Gruppen und dicht beieinander. Ihre Unterseite ist hellgrün und matt.
- Die Blätter von Maiglöckchen sind etwas härter als die des Bärlauchs und haben eine glänzende Unterseite.
- Die Blätter der Herbstzeitlosen haben keinen Stiel und wachsen aus einer Rosette heraus.