Niedersächsischer Wegrain Appell
Gerade in Gegenden, die sehr stark von intensiver Landwirtschaft geprägt sind, können Wegraine wichtiger Lebensraum und Teil des Biotopverbunds sein, wie der Naturschutzbund erklärt. Richtig gepflegt stellen sie Nahrungsquelle und Lebens sowie Überwinterungsraum für viele Tiere und insbesondere Insekten dar. Neben dem Biotopverbund und der Funktion als Lebensraum kommt den Wegrainen eine kulturhistorische Bedeutung zu, da sie Zeugnisse alter Bewirtschaftungs formen aufzeigen und so die niedersächsische Kulturlandschaft prägen. Eine Arbeitsgemeinschaft (AG) von Fachleuten, die sich seit Jahren um die Probleme von Erhalt und Pflege von Wegrainen kümmern, hat die notwendigen Forderungen zusammengefasst und ausformuliert.
Die AG Wegraine appelliert an die Landesregierung in Niedersachsen, an die Landkreise, an die öffentlichen und privaten Grundeigentümer, an die Landbewirtschafter sowie an die Verbände: "Setzen Sie sich stärker für die Erhaltung, die Wiederbelebung und die Erweiterung von Wegrainen als Lebensraum ein."
In dem Appell werden konkrete Lösungsvorschläge, Maßnahmen und Ideen dargelegt, wie im Land Niedersachsen flächendeckend das Potenzial der Wegraine wiederbelebt werden kann. Für die AG-Wegraine haben sich aus Vertretern von Naturschutzvereinen und -verbänden, der Landwirtschaft, Landkreisen, Gemeinden, Städten, Landschaftspflege-verbänden und Heimatpflege zusammengeschlossen.
Den Niedersächsischen Wegrain-Appell übergibt die AG-Wegraine am 18. November 2019 dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und übersendet ihn an die angesprochenen Institutionen. Unterstützt wird die AG-Wegraine dabei von dem Niedersächsischen Heimatbund, dem BUND Landesverband Niedersachsen, dem NABU Landesverband Niedersachsen, dem Lüneburger Streuobstwiesen e.V., dem Weidenzentrum, der Stadt Bramsche, dem Umweltzentrum Hannover, der Norddeutschen Landschaftspflege-schule, dem Zweckverband Erholungsgebiet Hasetal, der Wegrain-AG-Schaumburg, dem Natur- und Umweltverein Wehdel, dem Region Intakt e.V. sowie der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen.