Anruf durch falsche Polizeibeamte: Drei Festnahmen nach Übergaben

Im Lauf einer Woche ist es der Polizei Hannover gelungen, drei Betrugsversuche durch falsche Polizeibeamte zu verhindern. Drei Mal versuchten die Täter per Anruf, jeweils zwei Frauen und einen Mann von einer angeblich notwendigen Herausgabe von Bargeld an vermeintliche Polizeibeamte zu überzeugen. Die Polizei konnte drei Komplizen der Anrufer vorläufig festnehmen und den Betrug in allen drei Fällen verhindern.

Am 18. Februar 2021 kontaktierte ein Mann eine 85-jährige Hannoveranerin gegen 11 Uhr und schwindelte ihr vor, Polizeibeamter zu sein. Bereits am Vorabend hatte er dies erstmalig versucht. Der Anrufer forderte die Frau auf, Wertsachen aus ihrem Bankschließfach zu entnehmen und vor ihrer Haustür an vermeintliche Polizeibeamte zu übergeben. Durch die zwischenzeitlich alarmierte Polizei konnte eine 26-Jährige nach der Übergabe des Geldes vorläufig festgenommen werden.

Am 10. Februar rief eine männliche Person gegen 11:00 Uhr einen 59-Jährigen aus Seelze an und gab sich als vermeintlicher Polizeibeamter aus. Dabei erkundigte er sich nach dem verfügbaren Vermögen des Angerufenen. Darauf setzte der 59-Jährige die Polizei im Stadtteil Limmer über diesen Anruf und dessen Inhalt in Kenntnis. Eine mit dem Anrufer vereinbarte Übergabe einer Bargeldsumme im mittleren fünfstelligen Bereich sollte noch am selben Tag erfolgen. Als der mutmaßliche Betrüger das Bargeld abholen wollte, nahmen eingesetzte Polizeikräfte den 41-Jährigen fest.

Am Folgetag rief ein weiterer Tatverdächtiger eine 58 Jahre alte Hannoveranerin gegen 21 Uhr an und gab sich als Beamter der Polizei Hannover aus. Der Anrufer fragte nach Bargeld und Wertgegenständen im Haushalt der Angerufenen. Die Frau kontaktierte darauf die Beamten des Polizeikommissariats Hannover-Stöcken. Der falsche Polizeibeamte vereinbarte die Übergabe einer Bargeldsumme im unteren fünfstelligen Bereich am 12. Februar. Auch bei dieser Übergabe nahmen alarmierte Polizeikräfte einen 22-jährigen Verdächtigen vorläufig fest.

Die Ermittlungsgruppe Trick des zentralen Kriminaldienstes Hannover ermittelt nun in drei Fällen wegen des versuchten banden- und gewerbsmäßigen Betrugs.

In den Fällen am 11. und 18. Februar hatten die Festgenommenen nach Angaben der Polizei ein auf dem Online-Marktplatz www.ebay-kleinanzeigen.de veröffentlichtes Arbeitsangebot für Kurier- und Transportfahrten angenommen. Bei den Auftraggebern handelt es sich dabei mutmaßlich um die Anrufer oder um weitere Komplizen. Die Polizei Hannover weist daher darauf hin, im Falle möglicher Inserate zu Kuriertätigkeiten in Online-Portalen Anbieter und Angebot zu prüfen, zu hinterfragen und gegebenenfalls die Polizei zu kontaktieren.

Für Verhaltenshinweise im Umgang mit Anrufen falscher Polizeibeamter besuchen Sie die Website www.polizei-beratung.de