CDU Burgwedel besucht die Burgwedeler Brauerei
"In echter Handarbeit wird nicht nur unser Bier hergestellt, auch unsere Räumlichkeiten werden mit genau so viel Liebe und Kreativität durch meine Mitstreiter und mich aus- und umgebaut", so Sven Harder, der seine Ausbildung zum Koch im Kokenhof begann und dann unter anderem auf Usedom fortsetzte, die zweite Ausbildung zum Braumeister dranhing (unter anderem bei der Herrenhäuser Brauerei in Hannover) und anschließend in Berlin noch das Braumeister-Diplom in vier Studiensemestern erlangte. Er blickt zwar bereits auf mehr als vier Jahre seiner eigenen Brauerei zurück, hat aber vor allem die Zukunft fest im Blick: Dank eines frischen Förderbescheides der NBank ist er nun in der Lage, die hohen Investitionen in eine Brau-Anlage, verbunden mit einem weiteren Ausbau der Räumlichkeiten und einer Solaranlage für die Nutzung zum Bierbrauen und zur Kühlung des fertigen Produkts zu stemmen. "Mit der Solaranlage können wir unsere benötigte Energie kostengünstig zu einem Großteil selbst vor Ort produzieren. Außerdem wollen wir das warme Abwasser im Kreislauf weiter nutzen", umschreibt Harder sein nachhaltiges Konzept. Wenn alles fertig sei, könne direkt in Großburgwedel produziert werden. Derzeit werde in Celle nach dem persönlichen Rezept des hiesigen Diplom-Braumeisters gebraut – eine Mischung aus norddeutschem, herben Bier und dem süffigen Hellen aus Süddeutschland.
Harder lobte die gute Zusammenarbeit mit den Vermietern, die ihm große Unterstützung zukommen lassen und immer ein offenes Ohr für seine Sonderwünsche haben: "Bei Hans und Rolf Fortmüller weiß ich mich in den besten Händen – und das langfristig."
Marc Sinner, stellvertretender Vorsitzender der CDU Burgwedel, resümierte aus den Berichten und Erfahrungen mit Sven Harder, dass "wir es hier ganz eindeutig nicht mit einem gewinnorientierten Kaufmann, sondern mit einem echten Künstler zu tun haben." Das schmecke man aus jeder Flasche Bier von ihm.
Ortrud Wendt und Dirk Breuckmann vom Großburgwedeler CDU-Vorstand waren sich denn auch einig, dass eine so lokalbezogene Produktion und Verwertung, verbunden mit der optimierten Energie- und Rohstoffnutzung, eine sinnvolle Bereicherung der örtlichen Wirtschaft sei. Sie bewundern den Idealismus, mit dem sich Sven Harder zunächst durch drei Ausbildungen und dann gleich zur Selbständigkeit durchgekämpft hat – und das "bei hervorragender Qualität".
Die Burgwedeler Brauerei vertreibt ihr Bier derzeit nur noch in Flaschen, dies sowohl in einigen Supermärkten (wie beispielsweise Edeka-Cramer) als auch auf dem Landmarkt am Sonnabend auf dem Domfrontplatz, wo man den Diplom-Braumeister auch persönlich erleben kann. "Der Fassbierabsatz ist aufgrund der geschlossenen Gastronomie zum Erliegen gekommen, da sind wir froh, dass wir von Anfang an auch auf Flaschenware gesetzt haben", beschreibt Harder die aktuelle Produktionslinie.
Auf Nachfrage von Ortrud Wendt, ob denn künftig auch an alkoholfreies Bier gedacht werde, antworteten die drei anwesenden Brauerei-Mitarbeiter grinsend, dass man vorher wohl eher alle Limonadensorten dieser Welt produziere. Es habe aber einen ernsthaften Hintergrund, so Sven Harder. Der Prozess, dem Bier den Alkohol zu entziehen, sei technisch sehr aufwendig und nur für größere Hersteller sinnvoll: "Wir konzentrieren uns auf unser örtliches Absatzgebiet, das ist schon anspruchsvoll genug."