Schutz durch Weidezaun: Feldlerche, Rebhuhn und Co brauchen ihre Ruhe

Das Neubaugebiet "Im Lohfelde West" am Ortsrand von Kleinburgwedel hat Ackerland in Anspruch genommen. Ackerland stellt einen wichtigen Lebensraum für Tiere der offenen Feldflur wie die Feldlerche dar.

Für den aus der Bebauung resultierenden Eingriff in den Naturhaushalt sind gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Eine rund 4,5 Hektar große, südlich des Friedhofs Kleinburgwedel gelegene Fläche ist Teil dieser Ausgleichsmaßnahmen. Hier sollen unter anderem Feldlerche und Rebhuhn eine neue Chance bekommen. Zur Verbesserung des Nahrungsangebotes auch für Insekten wurden auf Anregung des Ortsrats Kleinburgwedel schon im vergangenen Jahr und in diesem Jahr rund 6.000 Quadratmeter mit einer artenreichen Pflanzmischung angesät.

"Besonders wichtig ist es, dass die Vögel ungestört brüten können. Die Fläche wurde daher mit einem landschaftstypischen Weidezaun eingezäunt", so die Burgwedeler Stadtverwaltung. Bei bodenbrütenden Vögeln würden Hunde ein besonderes Problem darstellen. "Die Vögel können nicht zwischen Fuchs, Marder oder Hund unterscheiden: Es ist den Vögeln angeboren, dass sie diese für potenzielle Feinde halten, die die Brut gefährden könnten. Deshalb werden beim Erscheinen von Menschen und Hunden die Gelege oder der flugunfähige Nachwuchs fluchtartig verlassen, was je nach Witterung rasch zum Tode durch Auskühlen, durch Hitzekollaps oder durch Verhungern führen kann, erst recht, wenn sich solche Störungen mehrmals täglich wiederholen", erklärt die Stadtverwaltung.

Der gleiche Zauntyp sei bereits vor einigen Jahren um die Ausgleichsfläche für das Baugebiet Pöttcherteich errichtet worden und "hat sich dort sehr positiv auf die Tierwelt ausgewirkt".

"Leider zeigen sich trotz des Zaunes einige Hundebesitzer uneinsichtig und haben ihre Hunde in den letzten Tagen auf das Grünland am Pöttcherteich laufen lassen. Der sehr stark im Rückgang befindliche Kiebitz hat daher bedauerlicherweise sein Brutgeschäft aufgegeben. Damit wurde vorläufig eine Chance vertan, den Vogel dort anzusiedeln. Dies ist nicht nur aus Gründen des Artenschutzes sehr ärgerlich, sondern stellt nach dem Niedersächsischen Wald- und Landschaftsgesetz eine Ordnungswidrigkeit dar", so die Stadtverwaltung. Die Stadt Burgwedel appelliert daher "an dieser Stelle eindringlich, ihre Hunde an der Leine zu führen und die Flächen nicht zu betreten, um den Tieren wenigstens dort ein ungestörtes Brutgeschäft zu ermöglichen".