CDU: „Auch Stadt hat Werkswohnungen – und braucht noch mehr: für Erzieherinnen“
Steuerberater und künftiger Ratsherr Marc Sinner ergänzte, auch die Stadt habe schließlich in dem Objekt der Großburgwedeler Feuerwehr und im Freibad derartige Werkswohnungen für Mitarbeiter und man habe auch das neben dem Rathaus befindliche ehemalige Schwesternwohnheim des Krankenhauses erworben. "Diese kommunalen Wohnungen gibt es seit Jahrzehnten aus gutem Grund", so Sinner.
Die CDU-Bürgermeisterkandidatin Ortrud Wendt wünscht sich für die neuen Baugebiete auch Wohnungen für Erzieherinnen und Erzieher – ob in Ausbildung oder bereits in fester Anstellung. "Wir haben mit dem Pestalozzi-Seminar in Großburgwedel bereits die schulische Ausbildung für diesen tollen Berufszweig in unserer Stadt, da sollten wir als Kommune weitere Attraktivität bieten, damit die Situation für Ausbildung und auch der Stellenbesetzung vor Ort weiter verbessert und noch attraktiver wird." Ob dies über eigene Bauten oder aber Belegungsrechte gesichert wird, müsse diskutiert werden, so Wendt. Sie werde nach ihrer Wahl die entsprechenden Möglichkeiten mit der Verwaltung ausloten. "Handlungsbedarf für die Erzieherinnen und Erzieher gibt es aber allemal, wie die zahlreichen unbesetzten Stellen in den kommunalen Einrichtungen beweisen", so die CDU.
Die im Schwesternwohnheim untergebrachten Mitarbeitenden waren Angestellte des KRH.
Nun wird dort das Rathaus erweitert, nachdem die Stadt die entsprechenden Flächen erworben hat. Die Planungen sind bereits abgeschlossen. Wer kommt denn jetzt bitte auf die Idee, dort Wohnungen einzurichten, nachdem man doch schon so gut wie fertig mit den Umbauten ist?
Dass man städtischen Angestellten, wie z.B. Erzieher:innen, besondere Vorteile gewährt (Dienstwagen, Dienstwohnung, kostenloser Nahverkehr usw.) ist eine vielfach geäußerte Idee von Bürgerinnen und Bürgern, um Burgwedel für entsprechende Fachkräfte attraktiver zu machen. Ich kann das gut nachvollziehen und würde das unterstützen. Wer sich aber in Politik oder Verwaltung mit dem Thema auseinandergesetzt hat weiß, dass das nicht möglich ist. Es gibt tarifrechtliche Vorgaben, die das ganz klar ausschließen.*
Man kann das Tarifrecht gut oder schlecht finden, aber umgehen lässt es sich nicht. Es würde nicht lange dauern, bis die Nachbarkommunen dagegen klagen.
Nun haben wir diese Diskussionen in der Politik schon so oft geführt und mussten den Bürger:innen immer wieder die gleichen Antworten geben, dass ich mich frage, ob das hier purer Wahlkampf ist oder ob es tatsächlich an Kompetenz mangelt.
So wie die CDU aus der Hüfte geschossen hat, man könne ja Burgwedeler Unternehmen bei der Vergabe von günstigen Grundstücken bevorzugen, obwohl doch die rechtlichen Vorgaben bekannt sein müssten und das Vorhaben unmöglich machen, so wird jetzt hier weiter fantasiert und die Wählerinnen an der Nase herum geführt.
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* Die Zuweisung von Dienstwohnungen im weiten Sinne kommt insbesondere für Hausmeister, Schulhausmeister, Pförtner, Werkleiter, Heimleiter, Revierförster, Schwimmmeister, Wachpersonal sowie für Beschäftigte, die Rufbereitschaft, Bereitschaftsdienst bzw. Bereitschaftszeiten leisten müssen, wie etwa Klär- und Wasserwerker, in Betracht. (https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/tvoed-office-professional/dienstwohnung_idesk_PI13994_HI711388.html)
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Wichtig
Es darf durch den Erhalt von Sachleistungen zu keiner – auch nicht mittelbaren – Erhöhung der Vergütung kommen.
Wird Verpflegung verbilligt oder unentgeltlich zur Verfügung gestellt, eine Unterkunft oder Wohnung überlassen oder sonstige Sachbezüge geleistet, ist für die steuerrechtliche und sozialversicherungsrechtliche Behandlung die Sozialversicherungs-Entgeltverordnung maßgebend. (https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/tvoed-office-professional/sachleistungen_idesk_PI13994_HI712390.html)
Fakt ist… wir brauchen Wohnraum!!!! Aber wir brauchen Wohnraum, der für die Menschen, die hier eine Ausbildung machen und im besten Falle auch bleiben sollen, bezahlbar ist!!! Dafür braucht es keine internatsähnlichen Zwischenlösungen, sondern Angebote, die den jungen Leuten eine Heimat bieten, in der sie bleiben, sich integrieren und soziale Netzwerke gründen können. Wenn Burgwedel junges und motiviertes Personal für Bildungseinrichtungen in dieser Stadt langfristig gewinnen möchte, dann liegt die Lösung definitv nicht in temporären Übernachtungsmöglichkeiten, bei denen man nach abgeschlossener Ausbildung zwangsläufig das Weite sucht.
Und wenn mich meine Wahrnehmung nicht trügt, dann liegt dieses ehrliche Bestreben und die Umsetzung dessen wohl in aller Beständigkeit bei dem jetzigen Bürgermeister Axel Düker…
Dieser Artikel hier hört sich eher nach der typischen Stimmenfängerei so kurz vor Toresschluss an.