sprinti auf Erfolgskurs: Nutzerzahlen in sieben Monaten mehr als verdoppelt

Seit 1. Juni 2021 können Fahrgäste das On-Demand-System sprinti in den drei Kommunen Sehnde, Springe und der Wedemark nutzen. Nach siebenmonatiger Laufzeit des Projekts ziehen die Region Hannover und der GVH (Großraum-Verkehr Hannover) positive Bilanz. Mit anfänglich insgesamt rund 10.000 Nutzenden im Startmonat Juni 2021, stiegen die Fahrgastzahlen aller drei Kommunen kontinuierlich auf insgesamt über 21.000 Fahrgäste im Dezember 2021.

"Mit dem Modellversuch sprinti beweisen wir, dass wir mit passgenauen Angeboten auch die Einwohnerinnen und Einwohner in den zentrumsferneren Bereichen unserer Region für den öffentlichen Nahverkehr gewinnen können. Die Anbindung des ländlichen Raums an den ÖPNV ist für mich zentrale Aufgabe einer modernen Mobilitätspolitik", betont Regionspräsident Steffen Krach.

"Wir sind überwältigt von der großartigen Resonanz der Bürgerinnen und Bürger auf das neue ÖPNV-Angebot sprinti. Offensichtlich erfüllt der On-Demand-Service die Erwartungen der Fahrgäste nach einer bedarfsorientierten und schnellen Beförderung. Neben dem klassischen ÖPNV, bestehend aus Bus und Bahn, fügt sich sprinti sinnvoll in unsere Planungen zur Erreichung der Verkehrswende ein", freut sich Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region und Geschäftsführer des GVH.

sprinti ergänzt ÖPNV-Angebot

Mit dem neuen Rufbus-System sprinti wird der Buslinienverkehr in den genannten Kommunen sinnvoll durch Kleinbusse ergänzt, die von Fahrgästen per App oder telefonisch gebucht werden können. sprinti ist schneller, flexibler und komfortabler nutzbar als bisherige Ruf- oder Anrufsammeltaxi-Verkehre. Betreiber von sprinti ist das Unternehmen Via aus Berlin.

Über die in den App Stores verfügbare sprinti App bucht man Zeit, Einstiegsort und Ziel. Für den Ein- und Ausstieg werden bei sprinti virtuelle Haltestellen innerhalb der App angezeigt, so dass Fahrgäste, egal wo sie sich in ihrer Gemeinde befinden, immer kurze Wege zum abholenden Fahrzeug haben. Die Wartezeit beträgt in der Regel 20 Minuten und der Fußweg bis zu 150 Meter. Für die Nutzung des sprinti ist lediglich eine gültige Fahrkarte des GVH (Großraum-Verkehr Hannover) in der entsprechenden Zone erforderlich. Attraktiv sind auch die Einsatzzeiten. In Sehnde startet sprinti an sieben Tagen die Woche ab 5:00 Uhr und bedient bis 1:30 Uhr, außer in den Wochenendnächten- dann ist sprinti sogar bis 4:00 Uhr buchbar. In Springe fährt sprinti wochentags zwischen 5:30 und 1:00 Uhr, in den Wochenendnächten Freitag und Samstag sogar bis 4:00 Uhr. Am Samstag und Sonntag ist das On-Demand-Angebot ab 8:00 Uhr bis 4:00 bzw. 1:00 Uhr nutzbar. In der Wedemark startet sprinti wochentags ab 6:00 Uhr und fährt bis 1:00 Uhr. Am Samstag und Sonntag kann sprinti zwischen 8:00 Uhr und 4:00, beziehungsweise 1:00 Uhr gebucht werden.

Nachfragebedingte Anpassung der Flotte

Der Start von sprinti in den drei genannten Kommunen erfolgte mit einer Flotte von zunächst 14 Fahrzeugen des Typs "Mercedes-Benz Sprinter Mobility". Hier haben grundsätzlich sechs Fahrgäste Platz. Zusätzlich befinden sich zwei Rollstuhlplätze im hinteren, barrierefreien Zugang. Pandemiebedingt ist das Platzangebot zurzeit auf vier Plätze und einen Rolli-Stellplatz reduziert. Aufgrund der gestiegenen Fahrtenanfragen ergänzen mittlerweile sechs weitere Kleinbusse die Flotte, womit insgesamt 20 Fahrzeuge im Einsatz sind – jeweils acht in Springe und der Wedemark, sowie vier in Sehnde.

"Die Idee, Angebotslücken im ÖPNV-Netz mit dem sprinti zu schließen, scheint aufzugehen. Die steigenden Fahrgastzahlen sind Beleg dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind, sprinti als neue Mobilitätsvariante zu etablieren. Unsere Fahrgäste können damit ein ideales Bindeglied für ihre Wegekette nutzen", findet Elke van Zadel, Vorstandsvorsitzende der ÜSTRA und Geschäftsführerin der regiobus.

Hohe Resonanz in den drei Kommunen

Die sprinti-Fahrgastzahlen stiegen kontinuierlich von anfangs rund 10.000 auf mehr als 21.000 im Monat Dezember 2021. Insgesamt betrug die Steigerungsrate innerhalb der sieben Monate also über 110 Prozent. Bis Ende 2021 nutzten 120.500 Fahrgäste einen sprinti.

In Sehnde, der kleinsten der drei Kommunen, stieg die Fahrgastzahl von anfänglich monatlich 1.619, auf 3.452. Hier wurde im November der bis dato lediglich nur zu einem geringen Teil durch sprinti bediente Lehrter Ortsteil Ahlten in Gänze in das Bediengebiet integriert. Dies hatte eine Steigerung der Fahrgastzahl von 20% zur Folge.

In Springe verdoppelten sich die Fahrgastzahlen von anfangs 4.430 auf monatlich 9.370 zum Ende des Jahres. Um die hohen Buchungsanfragen realisieren zu können, wurde die Fahrzeit des sprinti morgens ab 05:30 Uhr erweitert.

In der Wedemark und dem Ortsteil Fuhrberg der Stadt Burgwedel nahm die Fahrgastzahl ebenso zu; von anfänglich 3.617 auf erfreuliche 8.190 sprinti Nutzende im Dezember.

Die bislang 20 sprinti werden von insgesamt 76 Fahrerinnen und Fahrern der Betreiberfirma Via gesteuert. Valerie von der Tann, Geschäftsführerin von Via, ist begeistert und zugleich stolz auf die letzten sieben Monate On-Demand-Service in Hannovers Umland: "Mit sprinti haben wir in der Region Hannover ein für Deutschland bislang einzigartiges On-Demand-System aufgebaut, das es in dieser Form und Größe so noch nicht gab", bilanziert von der Tann.

Nach wie vor gibt es einen starken Zuwachs bei den Registrierungen innerhalb der sprinti App. Im Dezember letzten Jahres buchten über 3.000 aktive Fahrgäste, von denen rund ein Viertel Neukundinnen und -kunden waren. 

Rund 96 Prozent der Buchungen erfolgen über die sprinti App. Lediglich 4 Prozent buchten bislang über die telefonische Servicenummer 030/22027078.

Ausblick

Die Region Hannover treibt den Ausbau des Pilotprojekts auch in weiteren Kommunen voran. Der erste und wichtigste Schritt ist mit der Förderung von sprinti im Rahmen des "Modellprojektes zur Stärkung des ÖPNV" durch das BMVI (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) bereits erfolgt. Mit der Fördersumme von rund 17 Millionen Euro ist die Ausweitung auf die neun weiteren Kommunen innerhalb der GVH Tarifzone C geplant. Ab Januar 2023 sollen dann sukzessive neue Teilbereiche in das bestehende Bediengebiet von sprinti integriert werden.

Aufruf zur Teilnahme an Kundenumfrage

Das Projekt sprinti wird durch das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) wissenschaftlich begleitet. Daraus resultiert eine sechswöchige Online-Umfrage, die noch bis zum 4. März 2022 über die Website sprinti.gvh.de abrufbar ist. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung des Projektes sprinti ein.

Alle Informationen über sprinti gibt es nach wie vor auf der Website sprinti.gvh.de. Auch erhalten Fahrgäste hier Antworten auf häufig gestellte Fragen und nützliche Erklärvideos.

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