Kranzniederlegung am 22. März in der Gedenkstätte Ahlem

Von Nazis des Diebstahls beschuldigt und am Galgen hingerichtet: Die 19-jährige Irina Wolkowa kam am 22. März 1945 im damaligen Polizeisondergefängnis der Gestapo in Ahlem auf brutale Weise ums Leben. Ihre Ermordung durch die Nationalsozialisten war kein Einzelfall. Irina Wolkowa gehört zu den mindestens 59 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die hier im März 1945 erhängt wurden. Am Ende der systematischen Ausbeutung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus allen Teilen Europas stand oftmals der Tod – auch in den Lagern in Osteuropa hatte diese Mordmethode Prinzip und forderte unzählige Opfer.

In Hannover werden die stellvertretende Regionspräsidentin Ute Lamla und Monica Plate, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Hannover, im Rahmen einer nicht öffentlichen Gedenkstunde am Dienstag, 22. März 2022, um 12 Uhr, in der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover, an die ermordeten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter erinnern.

Die Gedenkveranstaltung und die Redebeiträge können ab 12 Uhr in einem Live-Stream auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte Ahlem verfolgt werden. 

Das Programm des Gedenktags für die ermordeten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter gestaltet die Gedenkstätte Ahlem gemeinsam mit dem Johannes-Kepler-Gymnasium in Garbsen, Kooperationsschule seit 2018. Wegen der Pandemie wurden die Beiträge vorab als filmische Präsentation geplant und entwickelt. Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs haben sich dafür in zwei Geschichtskursen mit Zwangsarbeit in Hannover in der NS-Zeit beschäftigt. Dabei sind Filme zum System der Zwangsarbeit in Hannover, zu Opfer-Biografien sowie konkreten Tatorten entstanden.

Die Beiträge werden im Anschluss an die Gedenkfeier auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte Ahlem und auf Instagram (gedenkstaetteahlem) abrufbar sein. Das Team der Gedenkstätte Ahlem veröffentlicht hier außerdem Eigenproduktionen und Beiträge verschiedener Initiativen und Vereine zum Gedenktag von 2021 neu.