sprinti: Modellprojekt für den Nahverkehr wird ausgeweitet
Im kommenden Jahr soll das Bediengebiet der per App oder auch telefonisch buchbaren Kleinbusse auf alle zwölf Städte und Gemeinde in der Tarifzone C des Großraum-Verkehr Hannover (GVH) ausgeweitet werden. "Mit hundert Fahrzeugen im Einsatz wird sprinti dann das größte On-Demand-System in Deutschland sein", so der Regionspräsident. Der potentielle Nutzerkreis: 350.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
"Nach einer Begleitstudie des Deutschen Institus für Urbanistik (difu) ersetzt schon heute jede dritte sprinti-Fahrt eine Fahrt mit einem privaten Pkw", darauf verweist der Verkehrsdezernent der Region Hannover und Geschäftsführer des GVH, Ulf-Birger Franz. "Ein Viertel der von difu Befragten hält sogar für wahrscheinlich das eigene Auto zu ersetzen, seitdem sprinti zur Verfügung steht." Einer der am häufigsten genannten Feedbackpunkte: Bitte sprinti auf weitere Kommunen ausweiten.
"Mit dem sprinti beweisen wir, dass wir mit passgenauen Angeboten auch die Einwohnerinnen und Einwohner in den zentrumsferneren Bereichen unserer Region für den öffentlichen Nahverkehr gewinnen können", unterstreicht Regionspräsident Steffen Krach: "Die überaus positive Resonanz zeigt uns, dass der On-Demand-Service die Erwartungen unserer Fahrgäste nach einer bedarfsorientierten und schnellen Beförderung erfüllt. sprinti ergänzt in der Fläche den bestehenden Buslinienverkehr und wird mit der anstehenden Ausweitung einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende leisten."
Zum 1. Juli 2023 werden die Sechssitzer im Osten der Region Hannover neben Sehnde auch in Burgwedel, Burgdorf, Lehrte und Uetze buchbar sein. Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 folgen im Westen Barsinghausen, Neustadt, Pattensen, Wennigsen und Wunstorf – zusätzlich zu den Pionier-Kommunen Springe und Wedemark.
Der sprinti kann mit den normal gültigen GVH-Tickets genutzt werden. Fahrten können spontan erfolgen, in der Regel mit einer Wartezeit von nicht mehr als 20 Minuten, und zum anderen im Voraus geplant werden, etwa für regelmäßige Fahrten zum Arbeitsplatz. Die Buchungssoftware ist so programmiert, dass sprinti-Fahrten nur dann angeboten werden, wenn keine vergleichbar guten Linienverbindungen vorliegen. "Auf diese Weise wird das bestehende Liniennetz zielgerichtet ergänzt, und nicht kannibalisiert", so Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz. Anhaltspunkte liefert auch dazu die sprinti-Begleitstudie des difu-Instituts: Fast die Hälfte der Befragten nutzen den sprinti als Zu- oder Abbringer für Bushaltestellen oder Bahnhöfe.
ÖPNV-Modellregion Hannover
Um die Auslastung existierender P+R-Anlagen zu steigern und die Nutzung des ÖPNV zu intensivieren, ist die Ausrüstung dieser mit intelligenter Sensorik (Auslastung, Verkehrslenkung, ÖPNV-Information) vorgesehen. Die existierenden Auskunfts- und Vertriebssysteme sollen im Hinblick auf fahrgastfreundliche Informationsbereitstellung digitalisiert und zu einer umfassenden Mobilitätsplattform weiterentwickelt werden.
"Mit den Fördermitteln des Bundes werden wir in der Region Hannover einen enormen Entwicklungsschub für eine nachhaltige Mobilität erleben", so Regionspräsident Steffen Krach: "Nur ein gut ausgebauter, bezahlbarer und attraktiver Nahverkehr kann die Menschen überzeugen, auf Busse und Bahnen umzusteigen."