Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im Juli 2022 bei 7,6 Prozent
In der Abteilung "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen die Preise im Juli 2022 um 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 11,8 Prozent im Juni 2022. Spürbar teurer wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+46,7 Prozent; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +98,4 Prozent, Butter +50,4 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+24,1 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+16,6 Prozent).
Auch in der Abteilung "Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" lagen die Preise im Juli 2022 mit 10,6 Prozent deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 45,4 Prozent (darunter leichtes Heizöl: +104,5 Prozent; Erdgas: +66,4 Prozent). Die Preise für Strom stiegen im Juli 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,5 Prozent. Durch die Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 konnten die Steigerungen bei den Strompreisen abgemildert werden.
Preisanstiege gab es im Juli 2022 im Vergleich zum Juli 2021 auch in der Abteilung "Verkehr" (+6,3 Prozent). Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Juli 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+24,6 Prozent; darunter Superbenzin: +17,9 Prozent; Dieselkraftstoff: +41,9 Prozent). Die tatsächlichen Auswirkungen der gesenkten Energiesteuer auf Kraftstoffe sind aber nicht direkt ermittelbar. Insgesamt hat sich die Teuerung in der Abteilung "Verkehr" durch die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung abgeschwächt. Im Juni 2022 lag die Preissteigerung in dieser Abteilung noch bei 17,0 Prozent im Vergleich zum Juni 2021. Aufgrund des Neun-Euro-Tickets gingen die Preise im Bereich "Personen- und Güterbeförderung" im Juli 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,5 Prozent zurück.
Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Juli 2022 im Vergleich zum Juli 2021 um 37,8 Prozent. Die Inflationsrate im Juli 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 4,1 Prozent gelegen.
"Die aktuelle Kriegs- und Krisensituation wirkt sich weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Zudem tragen die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe zur gesamten Entwicklung der Verbraucherpreise bei", so das LSN.
Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Juli 2022 im Vergleich zum Vormonat Juni 2022 um 1,0 Prozent.