Zukunftsregion Hannover-Hildesheim erhält Förderbescheid des Landes

Bei der Bescheidübergabe (von links): Matthias Ullrich, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region, Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Ulf Behnel, Dezernent für Finanzen und Ordnung der Stadt Hildesheim, Birgit Honé, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, und Regionspräsident Steffen Krach.Foto: Philipp Schröder

Die gemeinsame Bewerbung von Region und Landeshauptstadt Hannover sowie von Landkreis und Stadt Hildesheim als "Zukunftsregion Hannover-Hildesheim" hatte Erfolg. Am heutigen Freitagmittag hat Birgit Honé, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung des Landes Niedersachsen, im Haus der Region Hannover den entsprechenden Förderbescheid überreicht.

Das gemeinsame Konzept mit dem Titel "Regionale Innovationsstärke verbindet sich mit kultureller Vielfalt" hatte bereits Mitte des Jahres bei einer Vorauswahl überzeugt und erhält nun eine Förderung von rund fünf Millionen Euro bis 2027. Dieser Betrag wird von den Partnern noch auf 12,5 Millionen Euro aufgestockt. Der Förderbeginn ist auf Anfang des Jahres 2023 taxiert. Seit über einem Jahr arbeiten Akteure aus den Verwaltungen von Landkreis und Stadt Hildesheim, Landeshauptstadt und Region Hannover intensiv zusammen, um sich für das Förderprogramm im Rahmen des EFRE/ESF+ Multifondsprogramms der EU in Niedersachsen zu bewerben. 51 Seiten umfasste das Zukunftskonzept inklusive Anlagen, das jetzt als herausragendes Konzept vom Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung anerkannt wurde.

Birgit Honé lobt den Zusammenschluss: "Ich freue mich sehr, dass sich die Region und die Stadt Hannover mit dem Landkreis und der Stadt Hildesheim mit den beiden Handlungsfeldern Innovation und Kultur gemeinsam an unserem Programm Zukunftsregionen in Niedersachsen beteiligen. "Die Zukunftsregion Hannover-Hildesheim spielt eine zentrale Rolle in der Region Leine-Weser. Sie verfügt über eine hohe Wirtschaftskraft und eine vielfältige, leistungsstarke Bildungslandschaft mit allein vier Universitäten und zahlreichen weiteren Hochschulen. Als starkes urbanes Zentrum des Amtsbezirkes gehen von hier wichtige Entwicklungsimpulse für die umliegenden Räume aus", so die Ministerin.

Die Zukunftsregion Hannover Hildesheim hat sich zuvorderst auf die Handlungsfelder Regionale Innovationsfähigkeit sowie die Bereiche Kultur und Freizeit fokussiert. Nach der Anerkennung als Zukunftsregion muss die Region als gemeinsamer Lead Partner des Projektes einen Antrag zur Förderung des Regionalmanagements stellen, das den vier Partnern eine Kofinanzierung von bis zu 70 Prozent für drei Stellen sichert, die sich Hannover und Hildesheim jeweils aufteilen werden.

Die Geschäftsstelle soll alle Akteure stärker untereinander vernetzen und Projekte initiieren, die dann bis 2027 aus dem Zukunftsfonds mit 40 Prozent kofinanziert werden.

Erste Projektideen in Form von sogenannten Leitprojekten existieren bereits. Im Projekt "Social Innovation meets Culture" sollen gemeinsame soziale und kulturelle Innovationen gefördert werden indem etwa Angebote zur Geschäftsmodellentwicklung im Kultur und Kreativbereich unterstützt werden. Der "Health Innovation Space" will die Produktentwicklung im Gesundheitsbereich gezielt unterstützen. Das Projekt "Kulturerlebnis-Pfad(e) Hannover-Hildesheim" will Kulturstätten und Kulturangebote aktiv auf dem Wasser, zu Fuß oder per Fahrrad erlebbar machen.

Ab 2023 können dann Kommunen, Vereine und Verbände Förderanträge aus dem Zukunftsfonds für Projekte in den beiden Handlungsfeldern stellen.

Steffen Krach, Präsident der Region Hannover: "Ich freue mich sehr, dass wir diese wichtigen EU-Fördermittel erhalten und damit auch ein Zeichen nach Außen setzen. In der Region Hannover gibt es viele Menschen und Unternehmen, die mit guten Ideen und echten Innovationen aufwarten können. Wir als Region Hannover wissen nur zu gut, wie wichtig Netzwerkarbeit ist. Dass wir diese jetzt gemeinsam mit unseren PartnerInnen aus Hildesheim nun sogar über die Regionsgrenzen hinaus erweitern können, macht absolut Sinn. Ich freue mich auf die konkreten Projekte, die aus der Zukunftsregion erwachsen werden.

Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover: "Die Herausforderungen und Zukunftsthemen unserer Zeit erfordern es, dass wir neue Wege gehen, uns stärker vernetzen und regionale Entwicklungspotenziale und Synergien nutzen. Gemeinsam werden unsere Stärken noch mehr Kraft entfalten können. Mit Projekten in den Bereichen ‚Regio­nale Innovationsfähigkeit‘ und ‚Kultur und Frei­zeit‘, erhöhen wir die Lebensqualität in unserer Region, ihren Städten und Zen­tren, entwickeln die Zukunftsregion Hannover-Hildesheim als attraktive und wettbewerbsfähige Wirtschafts-, Kultur- und Tourismusregion weiter und stärken den Standort."

Ulf Behnel, kommissarischer Dezernent für Finanzen und Ordnung der Stadt Hildesheim: "Mit der Bewerbung als Zukunftsregion ist es uns gelungen, aus dem Wettbewerb der Kulturhauptstadtbewerbungen eine Kooperation werden zu lassen. In den Handlungsfeldern Kultur und Wirtschaftsförderung bestehen bereits heute zahlreiche Verbindungen zwischen Hannover und Hildesheim. Gleiches gilt für die regionale Innovationsfähigkeit, deren Auswahl auch von den vom Bund in beiden Städten geförderten Modellprojekten Smart Cities bestimmt wird. Das zusätzliche Förderprogramm gibt uns nun Anreiz, Ressourcen und Handlungsrahmen, diese Kooperation zu vertiefen und gemeinschaftlich eine attraktive und zukunftsfähige Region zu gestalten."

Über die Zukunftsregionen in Niedersachsen

Mit dem neuen Förderinstrument "Zukunftsregionen in Niedersachsen" will das Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung langfristig attraktive Lebensverhältnisse in allen Teilen Niedersachsens sicherstellen. Über die Förderung gemeinsamer Projekte soll die nachhaltige Zusammenarbeit benachbarter Landkreise und kreisfreier Städte unterstützt werden. Aus sechs vom Land vorgegebenen Handlungsfeldern hatten sich die Partner die Themen "Regionale Innovationsfähigkeit" und "Kultur und Freizeit" ausgesucht. Hier sollen je ein Leuchtturmprojekt und viele Kleinprojekte gefördert werden. Auslöser für die Bewerbung der vier Partner waren zum einen die vorausgegangenen Bewerbungen der Städte Hannover und Hildesheim zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 und die gemeinsamen Bestrebungen, die Kulturregion Hannover mit der Kulturregion Hildesheim zu verschränken. Zum anderen soll die bestehende Zusammenarbeit im Bereich der Wirtschaftsförderung qualitativ ausgebaut werden.