Herz und Handwerk: Das Friseurprojekt in der Wedemark ging am Sonntag in die zweite Runde
Vier Friseurinnen und Friseure waren dieses Mal dabei: Eine von ihnen Petra Alder von "Petra‘s Haarstübchen" in Kleinburgwedel. "Ich habe von diesem Projekt gehört und wollte unbedingt mitmachen", erzählt sie. Ihr geht es darum etwas zurück zu geben. "Man hat heute deutlich gesehen, dass ein Haarschnitt nicht einfach nur ein Haarschnitt ist. Es gibt richtig Selbstbewusstsein", auch Wiedemann stimmt ihr zu. Er hatte "Herz du Handwerk" im April dieses Jahres zum ersten Mal durchgeführt und weiß selbst wie es ist, zur Tafel gehen zu müssen: "Es geht mir bei dem Projekt auch um Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass die Haarschneideaktion ein Event ist, mit Musik und Kaffee und Kuchen. Hier sollen sich alle wohl fühlen und mit diesem Gefühl hinausgehen."
Das Projekt "Herz und Handwerk", bei dem kostenlos Haare geschnitten werden, fand zum zweiten Mal in der Wedemark statt und richtet sich an Menschen, die sich einen Friseurbesuch sonst nicht leisten könnten, weil sie zum Beispiel von Transferleistungen leben, aus ihrer Heimat fliehen mussten oder aus verschiedensten Gründen von Armut bedroht oder betroffen sind. So unterschiedlich die Gründe sind, so bunt war auch die Mischung von Menschen, die kamen. Bei Musik und einem Spiel in der Spielecke verging auch die Wartezeit wie im Flug. Dazu gab es Kuchen und Kaffee von Café Einzigartig. Acht Helfer hatten dafür extra gebacken und insgesamt 15 Kuchen gespendet.
Aber nicht nur Friseurinnen und Friseure waren im Einsatz: Das Team der 12 Helfenden war schnell eingespielt, brachte die Menschen zu den verschiedenen Stationen, wusch Haare und Handtücher und sorgte für eine lustige Stimmung. "Es ist so schön zu sehen, wie die Leute sich freuen", strahlte Helferin Andrea Pannes. Sie war schon zum zweiten Mal dabei. Diana Koch und Susanne Wilmes hingegen sind neu im Team, möchten aber auch beim nächsten Mal wieder unterstützen: "Es war sehr anstrengend, aber es hat auch wahnsinnig viel Spaß gemacht". "Da sieht man mal wieder ganz deutlich, was ein Haarschnitt für Menschen bedeuten kann, welches Gefühl er auslöst", resümiert Wiedemann. Er ist alle Unterstützenden sehr dankbar, dass sie seine Idee zum Leben erweckt haben.
Das Projekt soll auf jeden Fall weiter gehen – dann wieder in der neu gestalteten Agora des Mehrgenerationenhauses in Mellendorf. Helfer sind dabei gern gesehen. "Wer unterstützen will, kann sich sehr gerne unter tobyssalon@gmail.com melden", sagt Wiedemann.