Deutschland macht sich bereit für die WM
Am 20. November beginnt mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers Katar gegen Ecuador die Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Damit ist der Countdown für das erhoffte große Comeback der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gestartet. Nach der Bekanntgabe des offiziellen Kaders steht fest, welche Spieler Deutschlands Farben am Persischen Golf vertreten werden. Jetzt hoffen Anhänger und Spieler auf eine triumphale Rückkehr auf die Bühne des internationalen Fußballs.
Die Konkurrenz in Katar ist groß. Selten zuvor haben so viele Teams Chancen auf den Titel des Weltmeisters. Bis zu neun Mannschaften gelten als mögliche Favoriten, wie gut sie eingespielt sind, sollten bereits die ersten Begegnungen zeigen.
In wenigen Tagen startet das Turnier
In der Einschätzung der Experten hat sich in den letzten Monaten nicht viel verändert. Das ist erstaunlich, schließlich ließen die Leistungen einiger Teams sehr zu wünschen übrig. Titelverteidiger Frankreich und Vize-Europameister England hatten große Schwierigkeiten, bei der UEFA-Nations League zu überzeugen. Zahlreiche Niederlagen ließen die Fans zweifeln, ob die Mannschaften überhaupt konkurrenzfähig wären. Doch die Buchmacher ließen sich in ihrer Beurteilung davon nicht blenden. Sie wissen genau, dass Spiele in der Vorbereitungszeit selten Einfluss auf die tatsächliche Leistungskraft der jeweiligen Spieler haben.
Schon oft trumpfte eine Mannschaft im Vorfeld auf und musste dann zur Kenntnis nehmen, dass sie bei einer Fußball-Weltmeisterschaft keine Chancen hat. Die Buchmacher haben sich jedenfalls ihre Meinung längst gebildet. In ihrer Favoritenliste erhält Brasilien seit langem die besten WM Quoten auf den Gewinn des insgesamt sechsten WM-Titels. Dahinter folgt bereits der Titelverteidiger aus Frankreich. Argentinien liegt auf Platz drei, gefolgt von England und Spanien. Deutschland zählt auf Platz sechs zu den Mitfavoriten, ebenso wie die Niederlande, Belgien und Portugal. Doch welcher Außenseiter überrascht diesmal alle?
Kroatien konnte sich bei der letzten Fußball-Weltmeisterschaft in Russland überraschend bis ins Finale vorkämpfen. Solche Teams, die zuvor niemand auf dem Schirm hatte, machen die Würze im Leben eines Fußballfans aus. Sie sorgen für Spannung und versammeln alle Anhänger von Underdogs hinter sich. Ob es auch diesmal einem Team gelingt für Aufsehen zu sorgen ist noch offen, aber einige Teams verfügen zweifellos über das Potenzial dazu.
Die Verletzungssorgen werden größer
Unterdessen plagen den deutschen Bundestrainer Hansi Flick zahlreiche Verletzungssorgen. Die Liste seiner Sorgenkinder ist wieder etwas länger geworden. Zuletzt traf es seinen bisher besten Stürmer Timo Werner. Dieser verletzte sich im Gruppenspiel der UEFA-Champions League gegen Schachtar Donezk und fällt für die gesamte Fußball-Weltmeisterschaft in Katar aus. Flick nannte diesen Verlust „ganz bitter“ und muss nun sein Konzept umstellen.
Doch der Ausfall des RB Leipzig-Stürmers ist nicht das einzige Problem, mit dem der Bundestrainer aktuell zu kämpfen hat. Zahlreiche Stars sind angeschlagen oder leicht verletzt. Ob und wann sie eingesetzt werden können, muss sich erst zeigen. Den Anfang macht bereits vor einigen Wochen Leroy Sané. Er zog sich im Spiel gegen den SC Freiburg eine Muskelverletzung zu. Doch auch seine Teamkollegen Thomas Müller und Manuel Neuer waren zuletzt nicht vollständig fit. Lukas Klostermann und Jonas Hofmann machten Flick ebenfalls Sorgen. Doch der Umgang mit solchen Entwicklungen gehört zum Aufgabengebiet eines Trainers. Flick hat sich die Neuausrichtung der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf die Fahnen geschrieben und hatte bisher großen Erfolg damit.
Schafft Flick sein nächstes Meisterstück?
Für den Bundestrainer bedeutet das Antreten mit der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft die Rückkehr auf die große Bühne internationaler Großereignisse. Der Bundestrainer zog bereits beim Gewinn des Titels in Rio im Hintergrund die Fäden und galt unter Experten als entscheidender Erfolgsfaktor im Betreuerteam von Joachim Löw.
Doch jetzt tritt der ehemalige Co-Trainer von Löw erstmals auch bei der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft in den Vordergrund und übernimmt die vollständige Verantwortung. Änderungen im Vorstand eines Fußballvereins setzten oft neue Kräfte frei. Das trat auch bei dem Wechsel von Löw zu Flick ein. Seine Erfolge als Vereinstrainer sprechen für sich. Beim FC Bayern München übernahm er als Krisenmanager eine völlig verunsicherte Mannschaft und führte sie binnen kürzester Zeit auf die Erfolgsspur zurück. Damit nicht genug, erwies sich die „Notlösung“ als Titelsammler ohnegleichen. Sechs Pokale in nur einer Saison haben Flick in München zu einer Ausnahmestellung verholfen, die er dazu nutzte, um den Sessel des Bundestrainers zu erobern.
Jetzt ist der ehemalige Assistent von Joachim Löw gefordert, seine bisher größte Aufgabenstellung als Trainer zu meistern. Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar stellt für ihn und seine Spieler in vielerlei Hinsicht eine enorme Herausforderung dar. Bisher ist es dem Bundestrainer gelungen alle Hürden zu meistern, schafft er auch diesmal eine große Überraschung?
Das weitere Programm für Katar
Die Mannschaft reist jedenfalls bereits einen Tag früher, als ursprünglich vorgesehen, in ihr Quartier nach Katar. Zuvor steht allerdings noch ein letzter Test auf dem Programm. Die Fußball-Nationalmannschaft von Oman soll die Leistungsfähigkeit von Thomas Müller und Co. unter Beweis stellen und die Spieler auf die Fußball-Weltmeisterschaft perfekt einstellen.
Am 20. November erfolgt der Startschuss für das Turnier unter höchst ungewöhnlichen Bedingungen. Während es in Deutschland nass und kühl ist, erwarten die Spieler im Gastgeberland Temperaturen von rund 26 Grad. Für Abkühlung ist jedenfalls gesorgt, schließlich wurden in den neu gebauten Stadien eigene Kühlungsanlagen installiert.
Hansi Flick und seine Spieler treffen zu Beginn der Gruppenspiele auf Japan. Am Mittwoch, dem 23. November, um 14.00 Uhr deutscher Zeit feiert das Team seine Premiere. Am Sonntag, dem 27. November, um 20.00 Uhr, folgt dann der große Schlager gegen Mitfavoriten Spanien. Den Abschluss bildet das Spiel gegen Costa Rica, das am Donnerstag, dem 1. Dezember, um 20.00 Uhr über die Bühne gehen wird. Spätestens dann steht hoffentlich der Einzug der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft ins Achtelfinale fest.