Weiterhin hohe Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Feuerwehren der Region
Die Anzahl der Einsätze war mit insgesamt 6.898 (1.515 Brände, 4.121 technische Hilfeleistungen und Rettungsdienste sowie 1.262 sonstige Einsätze) weiterhin hoch. In der Region Hannover rückten die Freiwilligen Feuerwehren damit durchschnittlich 19 Mal am Tag aus, um Bürgern in Not zu helfen. Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing machte darauf aufmerksam, dass jeder Einsatz seine eigene Belastung für die ehrenamtlichen Helfer mit sich bringt und auch seelisch bewältigt werden muss.
Zu den in den vergangenen Jahren zunehmenden Starkregen- und Hochwassereinsätzen kam in 2022 die wachsende Anzahl von Vegetationsbränden während der Hitze- und Dürreperiode. Auch die Ausmaße einzelner Brände und die Entwicklungsgeschwindigkeiten sind größer geworden. "Sehr dynamische und gleichzeitige Einsatzstellen bringen erhöhte Anforderungen an die Taktik, die Technik, die Ausbildung und die Sicherheit der Einsatzkräfte mit sich", betonte Mensing und forderte für die Region Hannover die Pilotierung eines Waldbrandtanklöschfahrzeuges. Solche Fahrzeuge sollten die kommunalen Feuerwehren wirkungsvoll unterstützen. "Getauscht würde nur noch das Personal und das Fahrzeug selbst kann im Einsatz verbleiben", unterstrich der Regionsbrandmeister die Vorteile dieses Konzeptes. Hier sieht Mensing auch das Land in der Verpflichtung, da der geplante Erlass für die Kreisfeuerwehrbereitschaften unter anderem Tanklöschfahrzeuge vorsieht, die je nach Haushaltslage vom Land gefördert werden.
In diesem Zusammenhang ging Klaus Wickboldt, stellvertretender Referatsleiter im Niedersächsischen Innenministerium, auf die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages der neuen Regierungsparteien ein, die die Novellierung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes, die Umsetzung der Ergebnisse der Strukturkommission "Einsatzort Zukunft" und den Ausbau des Ausbildungsangebotes des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz NLBK vorsehen. Hier hakte auch Regionsbrandmeister Mensing ein, der forderte, dass das Land für das "Perspektivprogramm NLBK 2025" die notwendigen Finanzmittel bereitstellt. Ein großer Teil der Lehrgänge für die Einsatzkräfte findet auf Regionsebene statt und wird durch ehrenamtliche Ausbilder durchgeführt. Dazu berichtete der neue Regionsausbildungsleiter Henning Flentje, der eine hohe Flexibilität und eine offene Kommunikation versprach. Dazu gehört, dass die Präsenzschulungen durch ein neues e-Learning für Sprechfunklehrgänge nach einer zweijährigen Entwicklungsphase nun pilotiert wird. "Aber alles steht und fällt mit dem Engagement der Ausbilder", betonte Flentje und warb um Interessenten für die neu ausgeschriebenen Ausbilderstellen.
Von der so wichtigen Nachwuchsarbeit berichtete Regionsjugendfeuerwehrwart Michael Homann. Dank des hervorragenden Einsatzes der Jugend- und Kinderfeuerwehrwarte konnten 2021 trotz der Pandemie die Mitgliederzahlen sogar gesteigert werden. Über 5.700 Jungen und Mädchen machen bei der Feuerwehr mit (3.391 in den Jugendfeuerwehren = Plus von 523 / 2.314 in den Kinderfeuerwehren = Plus von 20). Zu einem besonderen Erfolg der Jugendfeuerwehr Osterwald U.E. (Stadt Garbsen), die 2022 die Deutsche Meisterschaft im Bundeswettbewerb gewann, konnte Homann auch gratulieren. Nach vorne schauend berichtete er von den Planungen für das Regionszeltlager 2023 im Juli, an dem an einem Wochenende etwa 500 Kinder und für eine Woche etwa 1.200 Jugendliche teilnehmen werden.
Die Erste Regionsrätin Cora Hermenau sprach vor dem Eintritt in den Ruhestand ein letztes Mal bei einer Dienstbesprechung der Regionsfeuerwehr und lobte die hohe Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehren in der Region Hannover sowie die gute und zielorientierte Zusammenarbeit mit der Regionsfeuerwehrführung. "Die Regionsfeuerwehr ist gut aufgestellt und muss sich doch immer wieder auf neue Herausforderungen einstellen". Grundlage dafür sei der gemeinsam mit der Regionsverwaltung ausgearbeitete Bedarfsplan, der fortlaufend weiterentwickelt wird. Sichtlich gerührt nahm Cora Hermenau von Karl-Heinz Mensing die Ehrennadel des Feuerwehrverbandes Region Hannover und von Christoph Bahlmann (Leiter der Feuerwehr Hannover) ein Abschiedsgeschenk entgegen. Cora Hermenau sagte dazu: "Was ich in der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr gelernt habe, empfinde ich als Geschenk. Vielen Dank, dass es sie gibt."
Christoph Bahlmann betonte in seinen nachfolgenden Grußworten dann auch die sehr gute Zusammenarbeit der Feuerwehr Hannover mit der Regionsfeuerwehr sowie das hervorragende Zusammenwirken im Feuerwehrverband Region Hannover. Geschäftsführer Thomas Wittschurky von der Feuerwehrunfallkasse Niedersachsen berichtete von der Präventionsarbeit und den erfolgreichen Anstrengungen den Beitrag für die Kommunen im 4. Jahr in Folge stabil halten zu können.
Feierlich beschlossen wurde die Tagung mit dem gemeinsamen Singen der Deutschen Nationalhymne, begleitet vom Blasorchester des Feuerwehrverbandes Region Hannover unter der Leitung von Hauptstabführer Pieter Sikkema, das die Veranstaltung musikalisch umrahmte. Karl-Heinz Mensing bedankte sich nicht nur bei den Musikern, sondern auch bei der Ortsfeuerwehr Landringhausen für die Versorgung mit Getränken und einem kleinen Imbiss sowie der Region Hannover für die Räumlichkeiten und die organisatorische Unterstützung.