Grundschule Großburgwedel: Geothermie statt Erdgas?

Umweltdezernentin Christine Karasch (rechts) bei der Übergabe des symbolischen Förderschecks mit Bürgermeisterin Ortrud Wendt (von links), Malte Schubert (Koordinator für Umweltfragen, Stadt Burgwedel) und Rike Arff (Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover).Foto: Region Hannover, Graf

Weniger Abhängigkeit vom Erdgas, kostengünstigere Wärmeerzeugung: Die Stadt Burgwedel will als Schulträger der Grundschule Großburgwedel untersuchen lassen, ob eine Wärmeerzeugung über oberflächennahe Geothermie an dem städtischen Bildungsstandort möglich ist. Die Region Hannover beteiligt sich über ihre neue "Förderrichtlinie kommunaler Klimaschutz" mit 9.520 Euro an den Gesamtkosten von 11.900 Euro für die Machbarkeitsstudie. Neben der Grundschule werden auch die in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Gebäude der Kirchengemeinde St. Petri und des Kreiskirchenamtes mit untersucht. Hier ist eine Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt.

"Wir wollen in der Region Hannover bis 2035 klimaneutral werden", sagt Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen bei der Region Hannover: "Das schaffen wir nur, wenn wir unsere Kommunen dabei unterstützen, die Möglichkeiten von alternativen Energieträgern auszuloten."

Die beiden Schulgebäude in Großburgwedel mit Schul- und Verwaltungsräumen, einem Hort und einer Schulbücherei werden derzeit über zwei Gas-Brennwertkessel geheizt. Die Trinkwarmwasserbereitung erfolgt dezentral elektrisch. Die beiden Sporthallen haben jeweils einen eigenen Gas-Brennwertkessel mit zentraler Trinkwarmwasserbereitung. "Die Einbeziehung der Kirchengemeinde ist zukunftsweisend. Die großen Herausforderungen des Klimaschutzes können nur gemeinsam gemeistert werden. Umso erfreulicher, wenn sich durch Kooperation mit der Kirchengemeinde Synergie-Effekte ergeben", sagt Ortrud Wendt, Bürgermeisterin von Burgwedel über das Potenzial: "Wenn die Machbarkeitsstudie zeigt, dass oberflächennahe Geothermie an diesem Standort möglich ist, können wir CO2-Emmissionen sparen und werden gleichzeitig als Stadt unabhängiger vom Erdgas."

"Das Konzept der Stadt Burgwedel ist das erste Projekt, das die Region Hannover mit ihrer neuen ‚Richtlinie Kommunaler Klimaschutz‘ fördert", berichtet Rike Arff, Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover: "Mit dem Programm sollen Städte und Gemeinden in der Region bei dem Ziel unterstützt werden, klimaneutral zu werden."

Für die bis 2025 laufende Förderrichtlinie stehen jährlich 350.000 Euro bereit. Die Region Hannover fördert Antragserarbeitungen, Vorplanungen und Beratungen mit einem Zuschuss von 3.000 bis 10.000 Euro, für die konkrete Projektumsetzung im Klimaschutz zahlt die Region 5.000 bis 20.000 Euro. Pro Kommune bezuschusst die Region im Kalenderjahr maximal 20.000 EUR.

Anfragen zur Förderrichtlinie beantwortet die Klimaschutzleitstelle der Region Hannover per Mail an klimaschutzleitstelle@region-hannover.de.