Minimalinvasive Krebsoperation im KRH Klinikum Großburgwedel
Ihre Überweisung erhielt die Patientin aus Thönse von ihrer Frauenärztin. „Ich hatte Probleme während der Wechseljahre – und da geht man natürlich zur Frauenärztin des Vertrauens. Sie überwies mich für eine Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut an das Klinikum“, erzählt Frau Meyer im Interview mit dem KRH. Wie bei vielen Frauen ist dies ein routinemäßiger Eingriff und kommt in den Wechseljahren des Öfteren vor. Nach solch einer Behandlung ist man schnell wieder fit, umso mehr schockierte sie die Nachricht in der darauffolgenden Woche: „Dann kam der Befund. Sie haben einen schnell wachsenden Tumor gefunden. In dem Moment, wo das Thema Krebs um einem kreist, denkt man sich, das kann nicht sein. Das ist jemand anderes. Das möchte man nicht wahrhaben.“ Für das Ehepaar war dies eine beängstigende Nachricht. „Wie, als würde man bis zur Wiedergabe der Klassenarbeit hoffen, dass man bestanden hat. Aber wenn man die Zahl in Rot gesehen hat, dann hat man die Quittung. Und hier hatten wir sie. So hilflos ist man als Angehöriger selten,“ erzählt Georg Meyer (Name von Red. geändert), der seine Frau zur Seite steht.
Aufgrund eines histologischen Ergebnisses der Ausschabung diagnostizierte Chefarzt Dr. med. Aref Alemi die Krebserkrankung. Schnell stand fest: Gebärmutter, Eierstöcke und die dazugehörigen Lymphknoten müssen entfernt werden. Umso sorgsam wie möglich zu arbeiten, entschied sich der Chefarzt für eine minimalinvasive Operation, die dann drei Wochen später stattfand. „Mir geht es nicht um Fallzahlen, mir geht es um eine bessere Lebensqualität“, betont Alemi. Während des Eingriffes schneidet der Gynäkologe vier kleine Löcher in die Bauchdecke, die maximal sieben Millimeter lang sind. Ohne weitere Organe zu verletzen, kann der behandelnde Arzt gezielt Tumore behandeln. Der Eingriff verzichtet somit auf große Bauchschnitte. Durch die Operation kommt es zu weniger Blutverlust, Entzündungen, Folgeerkrankungen und auch eine große Narbe bleibt aus. So kann eine schnelle Mobilisation gewährleistet werden.
Nach der Operation schaut die 57-jährige auf vier kleine Narben. Das Körpergefühl sei besser als erwartet, berichtet Birgit Meyer. Nach dem Klinikaufenthalt konnte sie zurück in ihrer gewohnten Umgebung. Trotz der nervenzerrenden Tage, hat sie sich gut aufgehoben gefühlt. „Jeder hat alles in seiner Macht stehende getan, um die OP, den Schmerz und den Aufenthalt so zu gestalten, dass ich ein gutes Gefühl hatte. Von der Methode, die Herr Dr. Alemi anwendet, über die Krankenschwester, die auch nach meinem Aufenthalt sich nach meiner Gesundheit erkundigt hat, bis zum Azubi, der mir morgens das Frühstück gebracht hat.“ Ihr Mann fügt hinzu: „Ich habe in keiner Gesundheitssendung, keinen Magazinen oder Ratgebern irgendein Hinweis über solch eine Operationstechnik gefunden, die mir zukunftweisender, schonender und vor allem auch wirksamer erscheint. Das ist schon ganz großes Kino.“
Die angewandte Operation unterstützt sie bei dem Vorhaben, schnell wieder fit zu werden. Die kleinen Schnitte sorgen für eine schnelle Wundheilung und verhindern Verwachsungen. „Für sportlich aktive Patientinnen ist diese Operation ein großer Vorteil“, erläutert Chefarzt Dr. Alemi. Die ersten Laufrunden durch Thönse waren für die sportliche Patientin anfangs beschwerlich. Doch die Narben sind schnell verheilt. „Ich komme schneller in den Alltag und werde bald wieder auch durch Wald und Wiesen laufen. Das motiviert mich, optimistisch in die Zukunft zu sehen.“