Hannover lässt sich pro Jahr 14.932 Tonnen Schokolade schmecken
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten in der Süßwarenindustrie jetzt ein Lohn-Plus. "Denn die hohe Inflation liegt allen schwer im Magen. Die verdaut man auch nicht besser, wenn man tagsüber oder in Nachtschichten leckere Sachen produziert", sagt NGG-Geschäftsführerin Lena Melcher. Wer in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, soll 500 Euro mehr pro Monat bekommen, fordert die NGG. "Und für alle, die heute schon weiter oben auf der Lohnleiter stehen, müssen 400 Euro im Monat dazukommen. Ziel ist ein Lohn-Plus mit ‚sozialem Augenmaß‘. Deshalb ist es auch wichtig, in schmalere Lohntüten mehr reinzupacken", so Lena Melcher. Auch Azubis in der Süßwarenindustrie sollen profitieren: Für sie fordert die NGG 200 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Monat und zusätzlich noch ein "Ticket-Geld": eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro.
Dabei geht es längst nicht nur um die Beschäftigten in der Schokoladenherstellung. Vom Marzipan bis zum Eis, von Weingummis über Salzstangen bis zu Chips: "Zu den Produkten der Süßwarenindustrie gehören auch Kekse & Co. Dahinter steckt eine starke Branche mit gewaltigen Umsätzen und großen Namen wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo oder Bahlsen", sagt Lena Melcher. Die Gewerkschaft NGG werde Mitte April zum ersten Mal seit langem wieder mit allen "Genuss-Giganten" am Tariftisch sitzen und bundesweit über die Löhne in der Süßwarenindustrie verhandeln. Vorher räumt Melcher allerdings noch mit einem Gerücht auf: "Nein, Weihnachtsmänner, die im Regal geblieben sind, werden nicht zu Osterhasen eingeschmolzen. Das sind Saisonartikel, die immer aus frisch hergestellter Schokoladenmasse produziert werden."