Im Herzen Hannovers, in der Nähe der Fußgängerzone am Steintorplatz, liegt das berüchtigte Rotlichtviertel rund um die Reitwallstraße. Diese Straße mit ihrer vielseitigen Geschichte und ihrem vielfältigen Angebot steht aufgrund ihres Rufs und der sozialen Probleme, die sie beherbergt, oft im Rampenlicht.

Die Reitwallstraße verdankt ihren Namen ihrer historischen Rolle als Knotenpunkt für Reitanlagen, die von der Nähe zur Stadtmauer profitierten. Im Laufe der Zeit hat sich diese Straße jedoch in ein völlig anderes Gebilde verwandelt, das heute vor allem mit Prostitution und Stripclubs in Verbindung gebracht wird.

Die Kriminalitätsrate in diesem Gebiet war ein großes Problem, und die örtliche Polizei bezeichnete die Situation als "heikel". Allein zwischen Anfang 2009 und 2010 wurden in diesem Gebiet 300 Straftaten registriert. Drogenhandel und renitentes Verhalten sind häufig anzutreffen, was dazu führte, dass die Straße nach dem niedersächsischen Gesetz über die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu einem "gefährlichen Ort" erklärt wurde.

Der Bezirk hat auch eine bemerkenswerte Geschichte im Zusammenhang mit Bandenaktivitäten. Bis 2011 stand der Bezirk unter der Kontrolle der Hells Angels, eines berüchtigten Outlaw-Motorradclubs. Die Kontrolle der Bande über den Bezirk endete jedoch nach einem Friedensvertrag mit ihren Rivalen, den Bandidos. In den darauffolgenden Jahren versuchte eine andere Gruppe, die Black Jackets, ihre Kontrolle über den Bezirk zu behaupten.

In letzter Zeit hat die Reitwallstraße jedoch an Bedeutung als Rotlichtviertel verloren. Es gibt Bestrebungen, das Gebiet zu sanieren, und 2019 wird ein neues Hotel mit 167 Zimmern in der Straße vorgeschlagen. Das Laufhaus Sexworld, einst ein Wahrzeichen des Viertels, wurde geschlossen und in 20 Wohnungen umgewandelt, was eine Veränderung des Charakters des Viertels signalisiert.

Die Ansichten der Bewohner über den Bezirk sind unterschiedlich, und das Stigma, das mit dem Gebiet verbunden ist, ist nach wie vor vorherrschend. Die Besorgnis über die Kriminalitätsrate und die Anwesenheit von Drogendealern ist unter den Anwohnern weit verbreitet und trägt zum negativen Ruf des Viertels bei.

Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Reitwallstraße und ihr umliegender Stadtteil Teil des Gefüges von Hannover sind. Da sich das Gebiet weiter entwickelt, besteht die Hoffnung, dass es seine schwierige Geschichte überwinden und sich in eine sicherere und wohlhabendere Zukunft bewegen kann.