Wolle filzen – Hobby mit nachhaltigem Effekt
Filzen ist eine uralte Technik der Wollverarbeitung. Vor allem Schafwolle wird nass oder trocken durch diese Methode besonders fest und dicht. Mögliche Produkte aus gefilzter Wolle sind Kleidungsstücke oder praktische Wohnaccessoires.
Zweck des Filzens bei der Gewebeverarbeitung
Durch Filzen bekommen Naturfasern eine deutlich dichtere Struktur. Sie wärmen als Bekleidung und sind robust gegen Nässe oder Kälte. Anders als ein Schafwollpullover, reiben kritische Stellen wie Ärmelabschluss, Kragen oder Ellenbogen nicht so schnell durch. Andere Gewebe werden mit den gleichen Filzmethoden ebenfalls längerlebig. Filzen ist auch bei Mischgeweben möglich, beispielsweise synthetischem Gewebe mit mindestens 20 Prozent Naturfaseranteil. Zum Ausprobieren der Filzvarianten und der Stoffergebnisse sind ausgediente Kleidungsstücke gut geeignet.
Wenn Textilien versehentlich einlaufen
Niemand freut sich, wenn aus der Waschmaschine statt des T-Shirts Größe L plötzlich ein Kindershirt in XS herauskommt. Es ist immer sinnvoll, Textilien mit pflanzlichen oder tierischen Fasern kühler zu waschen und schonend zu trocknen (ohne Schleudern, liegend an der Luft). Denn häufig ist eine Waschtemperatur zwar für das Hauptgewebe geeignet, nicht jedoch die Naht und das Gewebe von Reißverschlüssen oder Kordelzügen. Ist das Wäscheunglück dennoch passiert, muss der Notfall nicht gleich in den Kleiderspender landen. Er eignet sich zusammen mit anderen Filzexperimenten immer noch zum Beispiel für Wärmeschlangen aus bunten Filzstücken.
Filzen als Beitrag zu nachhaltigem Textilkonsum
Slow Fashion plädiert für längeres Tragen von Kleidung, weniger Wegwerfprodukte und Upcycling am Lebensende von Jacke, Hose oder Shirt. Manche Outfits sehen allerdings gar nicht mehr brauchbar aus. Mit abgeschabten Ärmelkanten oder löcherigen Kragen lässt sich je nach Textilmischung ein völlig neuer Stoff erzeugen. Der wiederum kann als Form des Recyclings verstanden werden. Statt das Gewebe zu verbrennen, zu verrotten oder anderweitig zu vernichten, bekommt es in neuer Verwendung als Bodenteppich, Vorhang oder Kuscheldecke ein zweites Leben. Mitfilzen dürfen sogar Kinder unter elterlicher Aufsicht und Anleitung.
Filzen für bessere Energieeffizienz
Filzen für neue Bekleidung ist ein aufwändiges Verfahren. Die gewonnenen Filzgewebe können erst nach erneutem Umnähen wieder getragen werden. Eine andere und für die Hausheizung ideale Idee ist das Herstellen von Fenster- und Türpolstern aus Filz. Ähnlich wie ein Dämmmaterial schützen sie den Innenraum vor Zugluft und halten Heizwärme im Raum. Gleichzeitig ist Filz aufnahmefähig für Feuchtigkeit, ohne sofort zu durchnässen. Damit verbessern kleine Filzkissen oder Rollen nebenbei das Raumklima. Wird das Filzstück unansehnlich, kann es immer noch im Restmüll umweltneutral entsorgt werden.
Kleines aus Filz zum Dekorieren und Verschenken
Kleine Dinge aus Filz sind gerne genommene, flauschige Geschenke. Daraus können Filzfiguren mit wenigen Stichen zu Eierwärmern oder Flaschenhaltern gestaltet werden. Im Filzkorb für Ostern oder Weihnachten haben Naschwerk und kleine Gadgets gut Platz. Auch als Nadelkissen für andere Handarbeitsfreunde, als Stopf- oder Glückspilz und als Schlüsselanhänger – vielleicht mit eingestickter Widmung – ist das Produkt des neuen Hobbys optimal. Zum Beispiel ist verfilztes Gewebe so dicht, dass es als hitzeschützender Topflappen prima in die Küche passt.
Fazit:
Das Hobby Filzen ist ein Handarbeitstrend zur Schonung textiler Ressourcen. Während durch kühles Waschen Textilien ihre Form behalten, wird die Faser beim Filzen kürzer durch Hitze und gleichzeitig dichter. Die Filzergebnisse schaffen nützliche Gadgets für den eigenen Haushalt oder zum Verschenken.