Internationaler Tag der Ersten Hilfe: Ersthelfer aus Leidenschaft
Zum Tag der Ersten Hilfe am 9. September: Wer einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, kann mit Erster Hilfe überleben. Dafür sind engagierte Erste-Hilfe-Ausbildende wichtig – Menschen wie Moritz Winkler.
Moritz Winkler ist im Hauptberuf Lehrer für Biologie und Sport an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Vahrenheide/Sahlkamp. Dort ist er auch Erste-Hilfe-Beauftragter. Er koordiniert unter anderem die regelmäßigen Schulungen seiner Kolleginnen und Kollegen und betreut die Jugendlichen, die sich im Schulsanitätsdienst engagieren. Der Lehrer entschied sich im April, noch intensiver ins Erste-Hilfe-Thema einzusteigen: "Es geht dabei um Hilfe zur Selbsthilfe; das möchte ich gern noch mehr Menschen näherbringen." Bei den Johannitern vom Regionalverband Niedersachsen Mitte startete er im Mai seine Ausbildung zum Erste-Hilfe-Trainer. Jetzt, im September, gibt er in seiner Freizeit die ersten eigenen Kurse. "Die Ausbildung hat er richtig schnell geschafft", sagt Sabrina Kirchner, die den Fachbereich Breitenausbildung leitet. Dieser Bereich koordiniert die Erste-Hilfe-Schulungen der Johanniter im gesamten Regionalverband.
Im Jahr 2023, so die Prognose der hannoverschen Johanniter, werden ihre Trainerinnen und Trainer rund 22.000 Personen in 1.800 Kursen schulen – und dabei Kinder, Jugendliche, Führerscheinbewerbende und Erwachsene ausbilden, wie auch in Betrieben oder in Kursen für Betreuungs- und Lehrkräfte ihr Wissen weitergeben. Auch Moritz Winkler lehrt andere Menschen, wie sie bei größeren und kleineren Vorfällen als Ersthelfende sicher handeln können. Nach aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit zur Laienreanimation (2022) erleiden in Deutschland mindestens 60.000 Menschen pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand. 64 Prozent davon treten zu Hause auf, 18 Prozent in der Öffentlichkeit, und nur rund elf Prozent der Betroffenen überleben. Ihre Chancen könnten sich verdoppeln bis verdreifachen, wenn mehr Menschen unmittelbar eine Wiederbelebungsmaßnahme einleiten würden.
So wie Moritz Winkler es selbst erlebt und getan hat. Er spielt leidenschaftlich gern Fußball und war dabei, als ein Spieler bei einem Match nach einem Herzinfarkt zusammenbrach. Winkler hatte da schon seine Erste-Hilfe-Trainerausbildung angefangen. Er reanimierte den Mann, bis der Rettungsdienst eintraf. Der Spieler überlebte.