SPD-Regionsfraktion: „Für ein Miteinander von Wolf und Weidetieren“
Dazu erklärt Ulrich Schmersow, Umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Regionsversammlung: "Die Rückkehr des Wolfes in Niedersachsen ist ein großer Erfolg für den Artenschutz. Je vollständiger unser Ökosystem ist, desto widerstandsfähiger wird es gegen Störungen. Gleichzeitig ist die Rückkehr eine Belastung für viele WeidetierhalterInnen. Diese wertvolle Haltungsform liegt mir genauso am Herzen wie der Wolf. Es gibt hier keine einfachen und einseitigen Lösungen, sondern nur eine Vielzahl von Maßnahmen Das EU-Recht setzt dem Wolfsmanagement enge Grenzen. Änderungen am Umgang mit dem Wolf sind derzeit daran gebunden, ob der günstige Erhaltungszustand erreicht ist. Unser Ziel ist es, dass die Bundesregierung sich in Brüssel dafür einsetzt, dass die europäischen Regeln nicht so starr bleiben, sondern dass dringend notwendige regionale Lösungen ermöglicht werden und dass vor 2025 geprüft wird, ob der günstige Erhaltungszustand erreicht ist. Damit wir das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf gut gestalten können. Schießen allein bringt nichts. In Frankreich gibt es heute weniger Wölfe auf mehr Fläche als in Deutschland. Sie werden dort bejagt, und trotzdem gibt es mehr Risse von Weidetieren durch Wölfe. Am Herdenschutz führt kein Weg vorbei. Und wer das völlig ausblendet, der ignoriert auch einen Teil der Realität der Weidehaltung. Herdenschutzmaßnahmen müssten fachlich und finanziell stärker gefördert und so unbürokratisch wie möglich umgesetzt werden. Es gibt beim Thema Wolf keine einfachen Antworten. Wir setzen daher auf einen vernünftigen und sachlichen Umgang und nicht auf Populismus."
"Wir sind froh, dass die Resolution mit deutlicher Mehrheit angenommen wurde", sagt Dr. Robert Schmitz, stellvertretender Sprecher für Umwelt- und Klimaschutz der SPD-Regionsfraktion. "Wir müssen dafür sorgen, dass der Wolf in unserer Region geschützt wird, ohne dass die Weidetierhaltung gefährdet wird. Wir fordern hierzu drei wesentliche Dinge: Erstens soll das Wolfsmanagement in Zukunft regional betrachtet werden, speziell auch für die Region Hannover, und nicht nur landesweit. Dies betrifft auch die Frage, ob es genug oder zu viele Wölfe gibt, was mit dem sogenannten günstigen Erhaltungszustand korrespondiert. Zweitens sollte die Überprüfung des Schutzstatus für den Wolf, die ursprünglich für 2025 geplant war, nach der Resolution vorgezogen werden. Drittens ist der Herdenschutz zu stärken. Wir sind überzeugt, dass eine europäische Artenschutzpolitik regionale Lösungen für regionale Herausforderungen im Wolfsschutz ermöglichen muss, um die Interessen der Landwirtschaft, der Tierhaltung und des Naturschutzes in Einklang zu bringen."