Gruppe CDU/FDP zur Medizinstrategie 2030: „Versprechen oder versprochen?“
"Wir schätzen es zwar sehr, dass der Regionspräsident und Vorsitzende des Aufsichtsrates der KRH GmbH unseren Vorschlag aufgenommen hat, nach Schließung des Krankenhauses und bis zur Fertigstellung des Neubaus, das RGZ in dem alten dann leerstehenden Krankenhausgebäude unterzubringen, sehen aber dennoch keinen adäquaten Ersatz für die medizinische Versorgung des Ostens der Region", sagt der Vorsitzende der Gruppe CDU/FDP, Bernward Schlossarek, zu der jüngsten Sondersitzung des Rates der Stadt Lehrte, bei der Stefan Krach zur Umsetzung der Medizinstrategie 2030 und deren Auswirkungen auf die Stadt Lehrte gesprochen hat.
Aus Sicht der Gruppe CDU/FDP bleibe weiterhin unklar, "wie nach dem Ende des Krankenhausbetriebs und der damit verbundenen Schließung der Notaufnahme sich die Versorgung mit noch weiteren Rettungswegen und längeren Wartezeiten für die Notfallpatienten nicht verschlechtern, wird". Weiter heißt es: "In den Jahren 2019 – 2022 wurden insgesamt 18.688 Patienten per Krankenwagen ins Klinikum Lehrte gefahren und stationär aufgenommen, sowie weiter 27.634 Patienten mit der Behandlungsart ambulant. Da die Kapazitäten der Notaufnahmen bereits heute schon häufig am Limit sind, stellt sich die Frage, wo und wie die rund 10.000 Notfallpatienten pro Jahr künftig versorgt werden sollen."
"Neben dem Versprechen, eine bessere medizinische Versorgung nach Schließung des Krankenhauses in Lehrte schaffen zu wollen, teilte der Regionspräsident noch mit, dass die Region die Finanzierung zur Not auch alleine stemmen will. Vonseiten des Landes gibt es bisher für ein RGZ noch keine bewilligte finanzielle Unterstützung. In Anbetracht der allgemein finanziell schwierigen Lage der Region Hannover kann dies jedoch nicht garantiert werden. Bereits in der Vergangenheit hatte die Region rund 17 Millionen Euro für den Ausbau der Geriatrie im Krankenhaus Lehrte eingeplant, die jetzt für das RGZ genutzt werden sollen. Ob dieser Betrag für die Realisierung der Ziele der Medizinstrategie für Lehrte ausreichen, ist fraglich. Vonseiten der KRH GmbH konnte jedoch schon klargestellt werden, dass diese keine finanziellen Mittel dafür hat", so Schlossarek.
"Die Bürgerinnen und Bürger der Region Hannover sind nach der Schließung des Krankenhauses in Springe und den damals gemachten Versprechungen skeptisch gegenüber beschönigenden Worten. Die Geschichte darf sich in Lehrte nicht wiederholen. Wir fordern vom Regionspräsidenten mehr Taten statt Worte", sagt Schlossarek abschließend.