Gruppe CDU/FDP bemängelt „Stillstand beim Ausbau von Park-and-Ride-Anlagen“

"Park-and-Ride-Anlagen sind ein wichtiger Baustein für ein attraktives Nahverkehrsnetz und eine moderne und klimaneutrale Verkehrsinfrastruktur. Insbesondere für Pendler und Umsteiger spielt die gute Erreichbarkeit und Verfügbarkeit eben dieser Stellplätze eine zentrale Rolle. Als Aufgabenträger für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist die Region Hannover für den Bau von Park-and-Ride-Anlagen zuständig. Gemäß dem beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan ist es ein erklärtes Ziel, den Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehr in der Region Hannover bis 2035 zu verdoppeln. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn das Potenzial der Parkanlagen voll ausgeschöpft wird", so die Gruppe CDU/FDP in einer Pressemitteilung. Vor diesem Hintergrund hat Bernward Schlossarek bei der Regionsverwaltung nachgefragt, wie sich die aktuelle Situation der Park-and-Ride-Plätze in der Region Hannover insgesamt darstellt.

"Aus der beantworteten Anfrage geht hervor, dass in den Jahren 2024/2025 lediglich 300.000 Euro für Park-and-Ride-Maßnahmen zur Verfügung stehen. Weitere, auch für die Folgejahre geplante Großprojekte wurden zurückgestellt, obwohl frühere Gutachten einen mittelfristigen Bedarf von 4.000 bis 5.000 und einen langfristigen Bedarf von 10.000 neuen Stellplätzen ermittelt hatten. Gleichzeitig ist nach Aussage der Regionsverwaltung davon auszugehen, dass die durch das Deutschlandticket verursachten Fahrgastzuwächse zukünftig zu einer verstärkten Nutzung von Park-and-Ride führen werden", so Schlossarek.

"Die im Haushalt 2024 veranschlagten 300.000 Euro zeugen aus meiner Sicht von einer völlig falschen Prioritätensetzung und stehen im Widerspruch zu den propagierten Zielen des Verkehrsentwicklungsplans. Ich sehe einen erheblichen Handlungsbedarf bei den Investitionen in die Park-and-Ride-Infrastruktur. Um mehr Autofahrer zum Umsteigen auf die Bahn zu bewegen, ist ein Ausbau der Anlagen zwingend geboten. Wenn wir eine nachhaltige kommunale Mobilität schaffen wollen, müssen wir schneller und effektiver bauen, damit in Zukunft genug Parkraum für alle da ist", erklärt der Vorsitzende der Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung und Lehrter Abgeordnete Bernward Schlossarek.

Im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Park-and-Ride-Anlagen wirft Schlossarek die Frage auf, welche Innovationen in Zukunft auf den versiegelten Flächen zu erwarten sind. Nach Auskunft der Regionsverwaltung soll noch in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung von Photovoltaikdächern auf versiegelten Park-and-Ride-Anlagen beauftragt werden. Mit ersten Ergebnissen sei im Frühjahr 2024 zu rechnen.

Eine Antwort der Regionsverwaltung findet Schlossarek bemerkenswert. So seien in der Region Hannover in den vergangenen Jahren rund 800 neue Stellplätze gebaut worden, während auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Hannover im gleichen Zeitraum kein einziger Park-and-Ride-Platz entstanden sei. "Beide Zahlen sind ernüchternd, denn wir könnten schon erheblich weiter sein und die Pendlerinnen und Pendler spürbar entlasten. Eines ist klar: Mit dem Deutschlandticket wird der Parkdruck auch am Stadtrand von Hannover weiter steigen, deshalb müssen wir beim Ausbau der Park-and-Ride-Anlagen Tempo machen", erklärt Schlossarek und verspricht, das Thema weiter im Auge zu behalten.