Volkstrauertag: Literaturgottesdienst der St.-Petri-Gemeinde hinterlässt bleibende Eindrücke

Pastorin Bodil Reller leitet in den Literaturgottesdienst ein.Foto: Matthias Blazek

Man hätte sich im Mai 1945 gewiss nicht träumen lassen, dass je wieder ein Krieg in Europa ausgetragen würde. Nun hat sich zu dem völkerrechtswidrigen Einfall Russlands in der Ukraine am 7. Oktober 2023 auch der terroristische Überfall der Hamas auf Israel gesellt. Beide Ereignisse überschatteten den diesjährigen Volkstrauertag in Großburgwedel.

Den Literaturgottesdienst in der St.-Petri-Kirche hielt Pastorin Bodil Reller. Sie hatte eine sehr schöne Überraschung dabei, indem eine Lesung aus dem eindrucksvollen Werk "Der Zug war pünktlich" des Schriftstellers Heinrich Böll (1917-1985) dargeboten wurde. Die Erzählung aus dem Jahr 1948 ist eine erbitterte Anklage gegen den Krieg. Es ist die Geschichte eines Fronturlaubers, der nun an die Front zurückmusste und im Zug irgendwo zwischen Lemberg und Czernowitz genau wusste, dass er dort sterben würde. 

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst wieder von der Chorgemeinschaft Großburgwedel-Wettmar unter der Leitung von Matthias Blazek, die "Ich bete an die Macht der Liebe", "Amazing Grace (Ihr Freunde all)" und "Irgendwo auf der Welt" vortrug.

Bei der Kranzniederlegung auf dem Friedhof sprach Ortsbürgermeister Rolf Fortmüller, die musikalische Begleitung kam vom Feuerwehrmusikzug Großburgwedel.