Ausstellung: „…vergiss die Photos nicht, das ist sehr wichtig…“
An den Montagen, 19. und 26. Februar sowie 4. und 11. März, gibt es jeweils um 10 Uhr die Möglichkeit, an einer Führung durch die Ausstellung teilzunehmen. Wer Interesse hat, kann sich per Mail an gedenkstaette@region-hannover.de anmelden.
Zur Ausstellung: Hanns Weltzel hielt zwischen 1932 bis 1939 das Leben von Sinti und Roma im Dessauer Stadtteil Roßlau im Bild fest. Der Fotojournalist pflegte freundschaftliche Beziehungen zu den Familien, die auf ihren Handelswegen regelmäßig nach Anhalt kamen. Ein Bestand von rund 200 Fotografien befindet sich heute in der Bibliothek der Universität Liverpool. Sie zeugen von gegenseitigem Respekt zwischen den Fotografierten und dem Fotografen und unterscheiden sich deutlich von Abbildungen der nationalsozialistischen Propaganda gegen Sinti und Roma.
Im Frühjahr 1935 richtete die Stadt Magdeburg am Stadtrand ein so genanntes "Zigeunerlager" ein, in dem Sinti und Roma unter unmenschlichen Bedingungen leben mussten. Von dort wurden zahlreiche Männer und männliche Jugendliche ab 1938 in die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Damit begann das Auseinanderreißen der Familien, die Hanns Wetzel fotografiert hatte. Fragen zu den Biografien hinter den Familienfotos sind Jana Müller vom Alternativen Jugendzentrum Dessau und Prof. Eve Rosenhaft von der Universität Liverpool nachgegangen. Unterstützt wurden sie dabei auch von Nachfahren überlebender Sinti und Roma, die nach 1945 vor allem in Niedersachsen eine neue Heimat fanden.