Gruppe CDU/FDP: „Zentrale Notfallleitstellen nur ein Baustein für eine Lösung“
Zuletzt hatte der Bundesgesundheitsminister mitgeteilt, die Notfallambulanzen entlasten zu wollen, indem der Notruf "112" und die ärztliche Notdienstnummer "116117" miteinander vernetzt werden. Diese neuen, integrierten Leitstellen sollen dann entscheiden, ob ein Rettungswagen gerufen wird oder die Hilfesuchenden zu einer Praxis oder in eine Klinik vermittelt werden. Ziel sei, Patienten unnötige Wege zu ersparen und lange Wartezeiten zu verhindern, aber auch die limitierten Ressourcen in den Notaufnahmen zielgerichteter zu nutzen.
"Zentrale Leitstellen sind aber nur ein Baustein für eine echte Entlastung der Notaufnahmen. Schon kleinen Kindern wird beigebracht, im Notfall die 112 anzurufen. Die Frage ist jedoch, wann ein Notfall vorliegt. Für viele Menschen liegt ein Notfall vor, wenn sie keinen Facharzttermin innerhalb einer bestimmten Zeit bekommen, für andere bei Nasenbluten und für manche erst, wenn sie den Kopf quasi schon unterm Arm tragen", so Schlossarek. Durch die Zusammenlegung mit der Nummer des ärztlichen Notdienstes Entlastung zu schaffen, sei ein Ansatz zu einer Lösung, "doch dafür muss ein Umdenken bei den Ansprüchen erfolgen. Nicht jede Kleinigkeit ist ein Notfall und muss als solcher behandelt werden. Es kann auch sein, dass man auf einen Arzttermin warten muss. Das ist Bestandteil unseres Gesundheitssystems und nur so kann es funktionieren, da allenfalls ein Kollaps des Systems wie auch beim medizinischen Personal droht."
"Klar ist allerdings, dass die Ergebnisse beim ärztlichen Notdienst am Ende stimmen müssen. Wenn die Menschen das Gefühl haben, nicht gut beziehungsweise kompetent behandelt zu werden, dann werden sie sich weiterhin auf den Weg in die Notaufnahmen machen und hier für Engpässe sorgen. Eine bestmögliche und wohnortnahe medizinische Notfallversorgung steht daher weiterhin für uns an erster Stelle", so Schlossarek abschließend.